Bewährungsstrafe für erste IS-Rückkehrerin aus Rheinland-Pfalz
Koblenz - Nach gut einem Jahr deutscher Untersuchungshaft hat die erste IS-Rückkehrerin aus Rheinland-Pfalz am Donnerstag das Oberlandesgericht Koblenz ohne Handschellen verlassen - mit einer zweijährigen Bewährungsstrafe.

Das Urteil wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ist noch nicht rechtskräftig.
Nach Überzeugung des Gerichts gehörte die 30-jährige Mutter dreier Kinder von September 2014 bis Januar 2019 der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an.
Die junge Frau war nach ihrem Übertritt zum Islam schwanger aus Idar-Oberstein über die Türkei ins Bürgerkriegsland Syrien ausgereist. Nacheinander war sie laut Gericht mit vier IS-Kämpfern verheiratet.
Drei starben in Gefechten. Die Frau habe die IS-Ideologie über soziale Medien verbreitet, zur Ausreise in das von der Terrormiliz ausgerufene Kalifat aufgefordert, das dortige Leben angepriesen, die IS-Gräueltaten gerechtfertigt und die Tötung von Ungläubigen gutgeheißen.
Die 30-Jährige war Anfang 2019 in Syrien von kurdischen Kräften festgesetzt und im Januar 2020 mit ihren Kindern von der Türkei nach Deutschland abgeschoben worden.
Titelfoto: Thomas Frey/dpa