Ministerpräsidentin Dreyer mit bewegender Rede an Flutjahrestag: "Ahrtal ist nicht vergessen"!
Bad Neuenahr-Ahrweiler - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (61, SPD) sieht beim Wiederaufbau im flutgeschädigten Ahrtal viel erreicht, hat aber auch Verständnis für Ungeduld.

"Ich kann verstehen, wenn Ihnen alles trotzdem manchmal nicht schnell genug geht, wenn Sie einfach nur wollen, dass es vorangeht", sagte sie am Donnerstag bei einer Veranstaltung mit Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
"Ich versichere Ihnen, wir arbeiten jeden Tag hart daran, dass für alle der Wiederaufbau gut gelingt", betonte Dreyer am Jahrestag der Katastrophe. Das Gedenken mache deutlich, dass die Menschen nicht allein seien. "Ganz Rheinland-Pfalz, ganz Deutschland und weit darüber hinaus schaut hierher, nicht nur heute. Das Versprechen der ersten Tage nach der Katastrophe gilt: Das Ahrtal ist nicht vergessen."
An Kanzler Scholz gewandt, sagte Dreyer: "Binnen weniger Wochen hat der Bund gemeinsam mit den Ländern ein historisches Wiederaufbauprogramm von 15 Milliarden Euro für Rheinland-Pfalz bereitgestellt." Am Morgen sei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) im Ahrtal gewesen.
"Auch das ist ein wichtiges Zeichen für Solidarität beim Wiederaufbau." Die Flutfolgen zu überwinden, gelinge nur gemeinsam, meinte die Ministerpräsidentin. "Wir brauchen einander."
Flutkatastrophe kostete hunderte Menschen das Leben - zwei Menschen werden noch vermisst
Bei dem Hochwasser nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli 2021 waren mindestens 135 Menschen im nördlichen Rheinland-Pfalz getötet worden - 134 im Ahrtal und ein Mann in der Eifel. Zwei Menschen werden noch vermisst.
In Rheinland-Pfalz war neben dem Ahrtal und vielen Gebieten der Eifel etwa auch der Ortskern von Trier-Ehrang betroffen. In Nordrhein-Westfalen starben bei der Flut 49 Menschen.
Titelfoto: Thomas Frey/dpa