1 Attentäter, 2 Tote, 3. Jahrestag: Heute ist der Schmerz in Halle wieder besonders groß

Halle (Saale) - Für den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde von Halle steht am dritten Jahrestag des Anschlags auf eine Synagoge am heutigen Sonntag in der Stadt das Trauern um die zwei Getöteten im Vordergrund.

Max Provorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Halle, am zweiten Jahrestag des Anschlags vor der Synagoge.
Max Provorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Halle, am zweiten Jahrestag des Anschlags vor der Synagoge.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

"Ich möchte an diesem Tag keine politische Auseinandersetzung - egal aus welchem politischen Spektrum - sehen und hören", sagte Max Privorozki. Dafür gebe es andere Tage, "aber nicht diesen". Das Gedenken an die Verstorbenen sei für ihn das Hauptthema.

"Tage, an denen sich solche furchtbaren Ereignisse jähren, sind für Betroffene oft besonders schmerzhaft", sagte der Beauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober.

Deshalb sei es wichtig, gerade auch an Jahrestagen die Getöteten und alle zu würdigen, die durch diese sinnlose von Antisemitismus und Rassismus getriebene Tat unermessliches Leid erfahren haben.

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Am 9. Oktober 2019 hatte der schwer bewaffneter Attentäter Stephan Balliet versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er davor eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Gast. Auf seiner Flucht verletzte der Attentäter zahlreiche weitere Menschen, ehe er von der Polizei gefasst wurde.

Stephan Balliet wird nie wieder freikommen.
Stephan Balliet wird nie wieder freikommen.  © Ronny Hartmann/AFP pool/dpa

Der heute 30 Jahre alte Deutsche hat die Taten eingeräumt. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte ihn 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa, Ronny Hartmann/AFP pool/dpa

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