Landtag Sachsen-Anhalt feiert 30 Jahre Landesverfassung
Magdeburg - Mit einer Feierstunde hat Sachsen-Anhalts Landtag das 30-jährige Bestehen der Landesverfassung gewürdigt. Dazu waren am heutigen Mittwochvormittag neben den Mitgliedern des Parlaments und der Landesregierung auch ehemalige Abgeordnete und Vertreter des öffentlichen Lebens im Plenarsaal.

Der Präsident des Landesverfassungsgerichts, Uwe Wegehaupt (64), sagte über die Verfassung: "Sie ist das Fundament der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie gewährt nicht nur Freiheiten, sie zieht auch Grenzen, um ein möglichst gedeihliches Zusammenleben sicherzustellen, damit Freiheit nicht zur Willkür und Rücksichtslosigkeit führt."
Er wünsche sich, dass die Verfassung von den staatlichen Organen ebenso gelebt werde wie von jedem einzelnen Bürger, sagte Wegehaupt.
Der krankheitsbedingt verhinderte Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) erklärte in einer von seinem Stellvertreter Armin Willingmann (59, SPD) vorgetragenen Rede: "Die Bedeutung unserer Verfassung ist die Stabilität unserer demokratischen Ordnung."
"Sie bildet gemeinsam mit dem Grundgesetz seit nunmehr 30 Jahren die Grundlagen für unsere Freiheit und unseren inneren Zusammenhalt. Nicht nur zu besonderen Anlässen sollte man ein Gespür für dieses Glück, aber auch für seine Verletzlichkeit haben", hieß es.
Schellenberger betont Wichtigkeit von Respekt
Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (62, CDU) betonte die Notwendigkeit, sich in der politischen Auseinandersetzung mit Respekt zu begegnen. Die Werte der Verfassung müssten gelebt werden. "Würden diese Werte nicht gelebt, entstünde eine Leere, die für unser Gemeinwesen riskant werden kann."
Die Herausforderungen in der Gegenwart und naher Zukunft seien groß und würden wachsen.
Am 15. Juli 1992 hatte der Landtag die Verfassung beschlossen. Am Folgetag trat sie in Kraft.
Laut dem Landtag war Sachsen-Anhalt damit nach Sachsen das zweite neue Bundesland, das sich eine Verfassung gab.
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