Niedrige Pegel und Hitze sorgen für Fischsterben in Sachsen-Anhalts Gewässern!

Barby - Die hohen Temperaturen im Sommer haben die Gewässer und Fische stark beansprucht. In der Saale war bei Bernburg sogar von einem Fischsterben die Rede. Doch wie haben die Fische generell im Land die heiße Jahreszeit überstanden?

Die hohen Wassertemperaturen aufgrund der Hitze im Sommer führten in Sachsen-Anhalt zu zahlreichem Fischsterben.
Die hohen Wassertemperaturen aufgrund der Hitze im Sommer führten in Sachsen-Anhalt zu zahlreichem Fischsterben.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Niedrige Pegel, Trockenheit und Hitze haben im Sommer den Gewässern in Sachsen-Anhalt und den darin lebenden Fischen stark zugesetzt. Die Fischbestände hätten vielerorts unter Stress gelitten, sagte Gero Weinhardt, Präsident des Landesfischereiverbandes Sachsen-Anhalt mit Sitz in Barby (Salzlandkreis).

Vor allem Salmoniden, wie Bachforellen und Äschen, seien betroffen gewesen.

Generell belasteten die hohen Wassertemperaturen und geringen Sauerstoffwerte aber vor allem Fische in den Flachgewässern, die nicht in tiefere Bereiche ausweichen konnten.

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Schützende Bereiche und Laichhabitate, wie Schilfgürtel, seien zudem in vielen Gewässern durch die Trockenheit für viele Fische unzugänglich gewesen, bilanziert Weinhardt. Weshalb auch die Fischbrut mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatte.

Durch die hohen Wassertemperaturen sei es vor allem in den flachen Standgewässern zu bedrohlichem Sauerstoffmangel gekommen. Das zeigte sich laut Weinhardt "durch zahlreiches Fischsterben in Sachsen-Anhalts Klein- und Kleinstgewässern".

Hitze und Trockenheit begünstigten Blaualgen-Wachstum

Unter anderem die Bachforelle war besonders von der Stresssituation im Sommer betroffen. (Archivbild)
Unter anderem die Bachforelle war besonders von der Stresssituation im Sommer betroffen. (Archivbild)  © Stefan Puchner/dpa

Durch die hohen Verdunstungsraten fielen zudem die Wasserstände zum Teil bedrohlich, so Weinhardt. Es stieg die Konzentration von Nährsalzen, wie Phosphat und Nitrat. Das führte laut Weinhardt in flachen Gewässern zu einem verstärkten Algen- und Bakterienwachstum.

Vereinzelt kam es demnach in Gewässern zu Blaualgenblüten. In diesem Fall wird von dem Verzehr der Fische aus betroffenen Gewässern abgeraten, erklärte Weinhardt. Der Grund: Die Fische könnten die von Blaualgen produzierten Giftstoffe aufnehmen.

Das Fischsterben an der Oder habe gezeigt, dass eingeleitete Schadstoffe im Sommer zum Teil nicht ausreichend verdünnt würden, betonte Weinhardt. Das Land solle daher die Abwassereinleitungsmengen in Elbe, Saale und Bode auf den Prüfstand stellen.

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Man müsse kontrollieren, ob diese Schadlasten auch unter den prognostizierten Bedingungen der nächsten Jahre noch ausreichend verdünnt würden.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

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