Teenager (†14) von Auto überrollt und liegen gelassen: Polizei prüfte 900 weiße Kleinwagen

Leipzig - Fast ein Jahr ist nach dem tödlichen Unfall in Halle-Silberhöhe vergangen, bei dem ein unbekannter Autofahrer einen Teenager erfasste und, ohne zu stoppen, vom Tatort flüchtete. Bei "Kripo Live" gaben die Ermittler Einblick in den aktuellen Stand des Falls.

Als Unfallwagen kommt laut Polizei auch ein Skoda Citigo ab dem Baujahr 2017 infrage. (Symbolbild)
Als Unfallwagen kommt laut Polizei auch ein Skoda Citigo ab dem Baujahr 2017 infrage. (Symbolbild)  © 123RF/ jvdwolf

"Die Ermittlungen wurden aus Mangel an weiteren Spuren eingestellt", berichtete Dennis Cernota, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Halle. Dies bedeute nicht, dass das Verfahren ad acta gelegt worden ist, sondern dass die Ermittlungen immer wieder aufgenommen werden könnten - wenn es denn neue Spuren gebe.

In dieser Hinsicht sieht es aktuell leider schlecht aus: Nachdem der 14-jährige Maximilian S. am 31. Dezember 2021 gegen 21.30 Uhr in der Freyburger Straße auf Höhe der Einmündung zur Erhard-Hübener-Straße von einem Auto erfasst worden war, starb er wenig später in Folge seiner schweren Verletzungen in einem Krankenhaus.

Eine Zeugin hatte den Unfall beobachtet und angegeben, dass ein weißer Kleinwagen die Unfallstelle befahren und den Teenager überrollt hatte. Danach soll sich das Fahrzeug ohne zu stoppen entfernt haben.

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"Wir haben uns 900 Fahrzeuge im Stadtgebiet angesehen und überprüft, ob entsprechende Unfallschäden zu erkennen waren", erklärte Cernota im Interview mit "Kripo Live".

Polizei ist auf neue Hinweise angewiesen

Auf der Freyburger Straße auf Höhe der Einmündung zur Erhard-Hübener-Straße ereignete sich am Silvesterabend ein tödlicher Unfall. (Archivbild)
Auf der Freyburger Straße auf Höhe der Einmündung zur Erhard-Hübener-Straße ereignete sich am Silvesterabend ein tödlicher Unfall. (Archivbild)  © Screenshot Google Earth

"Auch haben wir kontrolliert, wann welche der Kleinwagen in Funktürme nahe der Unfallstelle eingeloggt waren und wir haben Werkstätten befragt, ob sie ein Fahrzeug mit entsprechenden Schäden repariert haben", fasste der Sprecher der Staatsanwaltschaft zusammen.

Der Sachstand bleibt also zunächst unverändert, die Umstände des Todes von Maximilian S. sind nicht geklärt. Vor allem für seine Familie und Freunde ist dies ein kaum auszuhaltender Zustand.

"Bei mir herrscht da große Verständnislosigkeit, wie kann man jemanden überfahren und ihn dann liegen lassen? Das Gefühl, dass er nicht gefasst wurde, ist doof, als ob jeder einfach einen Menschen überfahren und trotzdem einfach weitermachen könnte", so Vincent Grünke, ein Freund des Getöteten.

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Noch immer nimmt die Polizeiinspektion Halle an der Saale telefonische Hinweise zum Unfall oder dem Tatfahrzeug jeglicher Art unter der Rufnummer 0345/2241291 entgegen.

Titelfoto: 123RF/ jvdwolf

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