"Tekiez": Döner-Imbiss wird nach Halle-Anschlag umgebaut

Halle (Saale) - Der Kiezdöner auf der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle an der Saale war einer der Schauplätze des schrecklichen Halle-Attentats im Oktober 2019. Die Betreiber wollen das Bistro nun neu gestalten - ohne den Anwohnern ihren Raum zum Erinnern zu nehmen.

Der Kiezdöner auf der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle an der Saale war ein Tatort des Halle-Attentats in 2019. Nun will der Imbiss ein Ort der Begegnung und des Erinnerns werden.
Der Kiezdöner auf der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle an der Saale war ein Tatort des Halle-Attentats in 2019. Nun will der Imbiss ein Ort der Begegnung und des Erinnerns werden.  © Alexander Prautzsch/dpa

Auf Facebook und Instagram halten die Betreiber des Kiezdöners ihre Fans auf dem Laufenden. Bereits im Februar teilten sie dort einen Spendenaufruf, um den Umbau zu unterstützen.

"Der Kiez Döner bleibt! Er muss trotz der schwierigen Umstände erhalten bleiben, um den Attentäter nicht siegen zu lassen. Er muss bleiben, für diejenigen, die um Jana L. und Kevin S. trauern. Er muss bleiben, als Arbeitsort und Einkommen für die Betreibenden und Angestellten. Und er muss bleiben als ein Ort der Solidarität", heißt es in einem Post.

Um mehr zum Verweilen anzuregen, soll aus dem Bistro ein gemütliches Frühstückscafé entstehen samt gemütlicher Holzterrasse vor dem Laden.

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"Es soll ein Ort der Erinnerung und der Begegnung sein. Ein Ort, der uns einlädt miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Name des neuen Ladens ist Tekiez", so die Betreiber weiter in ihrem Post.

Umbau Kiez-Döner: Weitere Spenden erwünscht

Seit dem Spendenaufruf hat sich bereits einiges getan: Da das Gebäude denkmalgeschützt ist, wurde die neue Wandfarbe im Inneren mit dem Denkmalschutz abgesprochen. Mithilfe von Soli-Shirts wurden weitere Spenden gesammelt, außerdem meldeten sich viele Freiwillige, um das Projekt zu unterstützen. Wer auch jetzt noch spenden mag, kann das unter folgender Bankverbindung tun:

Kontoinhaber: Miteinander e. V., Verwendungszweck: Unterstützung Kiez Döner, IBAN: DE84 8102 0500 0008 4734 01, BIC: BFSWDE33MAG, Bank für Sozialwirtschaft Magdeburg

Am 9. Oktober 2019 hatte der damals 28-jährige Stephan B. versucht, 51 Menschen zu töten, die in der Synagoge von Halle den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur feierten. Er scheiterte an der massiven Tür, erschoss daraufhin die Passantin Jana L. und später in einem Döner-Imbiss Kevin S.

Auf der anschließenden Flucht verletzte er weitere Menschen. Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Naumburg wurde Stephan B. Ende Dezember zu einer lebenslangen Haft verurteilt.

Titelfoto: Alexander Prautzsch/dpa

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