Viele Kinderärzte in Sachsen-Anhalt gehen bis 2030 in den Ruhestand

Magdeburg - Bis zum Jahr 2030 könnten rund 40 Prozent der ambulant tätigen Kinder- und Jugendärzte in Sachsen-Anhalt in den Ruhestand gehen.

Viele Kinderärzte in Sachsen-Anhalt gehen bis zum Jahr 2030 in Rente. (Symbolbild)
Viele Kinderärzte in Sachsen-Anhalt gehen bis zum Jahr 2030 in Rente. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Aktuell sind 74 der 178 Ärzte 57 Jahre oder älter. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Landtagsabgeordneten Nicole Anger (46) hervor.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (60, SPD) müsse sich dieser politischen Aufgabe umgehend stellen, sagte Anger der Deutschen Presse-Agentur. "Wie viele Zahlen braucht denn diese Landesregierung noch, um endlich aktiv zu werden?"

In der Antwort auf die Kleine Anfrage verweist das Gesundheitsministerium darauf, dass die Kassenärztliche Vereinigung für die Sicherstellung der kinder- und jugendärztlichen Versorgung zuständig sei.

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Diese führt darin aus, dass Stellen bundesweit ausgeschrieben würden und für neue Ärzte im ersten Jahr eine Mindestumsatzgarantie gewährt werden könne. Damit solle das wirtschaftliche Risiko zu Beginn einer ambulanten Tätigkeit abgemildert werden.

Außerdem gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung eine Initiative, mit der Ärzte bei der Nachfolgesuche unterstützt und mit Interessenten zusammengebracht werden.

Forderungen für besserer Zugänglichkeit des Medizinstudiums

Im Rahmen eines Stipendienprogramms hätten sich zudem zwei Interessenten für den Bereich der Kinder- und Jugendmedizin entschieden. Sie sind verpflichtet, später in Sachsen-Anhalt zu praktizieren.

Linken-Politikerin Anger reichen diese Anstrengungen nicht. Nötig seien mehr Maßnahmen, die die Menschen im Land halten würden, sagte sie. Unter anderem müsse das Medizinstudium für "Landeskinder" besser zugänglich gemacht werden.

Eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung sagte auf Nachfrage, man fordere schon lange die Erhöhung der Anzahl der Medizinstudienplätze, um die Anfang der 1990er Jahre weggefallenen Studienplätze zu ersetzen.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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