Weinlese im Saale-Unstrut-Gebiet beendet: "Die Qualität ist so richtig gut geworden"

Freyburg - Die Weinlese im Anbaugebiet Saale-Unstrut ist nahezu beendet. Nach vier weniger erfolgreichen Jahren zeigten sich die Winzer diesmal deutlicher zufriedener.

Die Prognose für die Weinlese 2022 im Anbaugebiet Saale-Unstrut fiel im Jahresverlauf zunächst verhalten aus. Mittlerweile zeigen sich die Winzer jedoch zufrieden.
Die Prognose für die Weinlese 2022 im Anbaugebiet Saale-Unstrut fiel im Jahresverlauf zunächst verhalten aus. Mittlerweile zeigen sich die Winzer jedoch zufrieden.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

"Wir liegen beim Ertrag mit rund 5,4 Millionen Litern wieder über dem langjährigen Mittel", sagte der Präsident des Weinbauverbandes, Hans Albrecht Zieger, am Dienstag zum Abschluss der Ernte.

Der Mittelwert betrage etwa 5 Millionen Liter Wein. Seit etwa vier Jahren lagen die Erntemengen aber deutlich darunter.

Die diesjährige Lese sei zu 98 Prozent beendet. Die Ernte hatte Mitte September begonnen. "Die Qualität des neuen Jahrgangs ist auch so richtig gut geworden", sagte Zieger.

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Der "goldene Oktober" habe mit einem Mix aus Wärme und Feuchtigkeit die Trauben an den Rebstöcken zusätzlich "verwöhnt". Dazu zählten Sorten, die aufgrund des Wachstums eher zum Ende der Lese hin geerntet werden, wie Riesling, Traminer, Weiß- und Spätburgunder.

Die Prognose für die Lese 2022 war in dem rund 800 Hektar Anbaufläche umfassenden Gebiet im Jahresverlauf verhalten. Die Winzer beklagten mangels Regen lange Trockenheit in den Anlagen. Reben brauchen laut Experten aber eine gesunde Mischung aus Sonne und Regen, Wärme und Feuchte.

Keller der Winzervereinigung gut gefüllt

Im September hatte die Weinlese begonnen. 98 Prozent seien mittlerweile abgeschlossen.
Im September hatte die Weinlese begonnen. 98 Prozent seien mittlerweile abgeschlossen.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Im gut 1000 Jahre alten Weinanbaugebiet Saale-Unstrut werden rund 60 Sorten angebaut, vor allem im Süden Sachsen-Anhalts und in Thüringen. Die Winzervereinigung Freyburg gilt als der größte Weinproduzent in der Region und zugleich in Ostdeutschland. Zudem verarbeiten und vermarkten Privatwinzer ihre Ernte selbst.

Saale-Unstrut gehört zu den kleinen unter den 13 Anbaugebieten in Deutschland für Qualitätswein. Bundesweit beträgt die Anbaufläche nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) etwa 103.400 Hektar.

Die Keller der Winzervereinigung Freyburg seien gut gefüllt, mit insgesamt 2,64 Millionen Liter Traubensaft. Diese Menge habe die vorsichtigen Prognosen vom Sommer deutlich übertroffen, sagte Zieger als Geschäftsführer des Genossenschaftsbetriebes.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

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