Alles nur wegen Corona? Deutlich weniger jugendliche Komasäufer in Sachsen

Dresden - 915 Kinder und Jugendliche sind 2021 in Sachsen wegen Alkoholrauschs ins Krankenhaus eingeliefert und behandelt worden. Das sind nach Angaben der Krankenkasse DAK Gesundheit vom Dienstag 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit setze sich der rückläufige Trend bei den 10- bis unter 20-Jährigen während der Corona-Pandemie fort.

Die Zahl der jugendlichen Komasäufer ging in Sachsen zuletzt immer weiter zurück. (Symbolbild)
Die Zahl der jugendlichen Komasäufer ging in Sachsen zuletzt immer weiter zurück. (Symbolbild)  © 123rf/sabphoto

Schon 2020 gab es laut Daten des Statistischen Bundesamtes fast ein Viertel (22 Prozent) weniger Fälle gegenüber dem Vorjahr.

Angesichts des weiter hohen Niveaus der Fallzahlen akuter Alkoholvergiftung bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen sei dennoch weiter jedes Engagement, etwas dagegen zu tun, zu begrüßen, meinte Sozialministerin Petra Köpping (64, SPD).

DAK und Sozialministerium gehen davon aus, dass Einschränkungen im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen 2020 und 2021 eine Rolle gespielt haben für die Abnahme der Fallzahlen. "Auch Clubs, Diskotheken waren ja betroffen, damit sind viele Gelegenheiten zum Rauschtrinken weggefallen", sagte ein Sprecher.

Einmal hin, alles raus! In Heidenau wird ein ganzes Warenhaus verkauft
Sachsen Einmal hin, alles raus! In Heidenau wird ein ganzes Warenhaus verkauft

Langfristig gesehen trage auch die Alkoholprävention in Schulen und darüber hinaus Früchte. "Da wird das Trinken nicht generell verteufelt, es geht vielmehr um einen vernünftigen Umgang damit, um nicht in der Klinik zu landen."

Unter den 10- bis 19-Jährigen gab es im vergangenen Jahr 72 weniger Komasäufer als 2020. Bei männlichen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren es 102 weniger, bei den Mädchen und jungen Frauen 14.

Bis einschließlich 2019 stiegen die Zahlen noch stetig - von 1177 im Jahr 2017 über 1231 auf 1266. 2020 dann tranken sich laut Statistik nur 774 Kinder und Jugendliche in einen Rausch.

Titelfoto: 123rf/sabphoto

Mehr zum Thema Sachsen: