Ausgebucht oder doch nicht? So steht es um Sachsens Urlaubs-Hotspots vor den Sommerferien

Lohmen/Oberwiesenthal - Sachsen startet in die Sommerferien, die Hotels hoffen auf volle Häuser. Noch sind einige Betten frei im Freistaat. Auch im Urlaubs-Idyll schlagen die Krisen ein: Das Personal wird knapper, die Energie teurer.

Die Bastei lockt auch dieses Jahr wieder viele Touristen in die Sächsische Schweiz. Doch die Aussicht auf die Sommerferien ist leicht getrübt.
Die Bastei lockt auch dieses Jahr wieder viele Touristen in die Sächsische Schweiz. Doch die Aussicht auf die Sommerferien ist leicht getrübt.  © dpa/Jürgen Lösel

Eigentlich könnte es nach den Corona-Tiefs wieder bergauf gehen in der Sächsischen Schweiz. Im Berghotel auf der Bastei gebe es aber weniger Buchungen als im Vorjahr, so Chef Kai Reiße (37). "Nach zwei Jahren Pandemie wollen die Leute wieder ins Ausland reisen."

Nur etwa die Hälfte der 64 Zimmer sei aktuell belegt. "Normalerweise sind wir ausgebucht." Außerdem müsse er für Strom und Gas bis zu 150 Prozent mehr bezahlen als vor der Krise. Dennoch blicke er optimistisch nach vorne.

In Oberwiesenthal ist das Hotel von Skisprung-Legende Jens Weißflog (57) beinahe ausgebucht. "Aber es gibt weniger Tagesgäste als im vorigen Jahr, als die Leute kaum wegfliegen konnten", sagt er.

Im Berghotel auf der Bastei wartet Chef Kai Reiße (37) noch auf mehr Gäste.
Im Berghotel auf der Bastei wartet Chef Kai Reiße (37) noch auf mehr Gäste.  © Holm Helis
Im Berghotel gebe es derzeit weniger Buchungen.
Im Berghotel gebe es derzeit weniger Buchungen.  © Holm Helis
Skisprung-Idol Jens Weißflog (57) begrüßt seine Sommer-Gäste in Oberwiesenthal.
Skisprung-Idol Jens Weißflog (57) begrüßt seine Sommer-Gäste in Oberwiesenthal.  © Uwe Meinhold
Das Hotel des ehemaligen Olympiasiegers ist nahezu ausgebucht.
Das Hotel des ehemaligen Olympiasiegers ist nahezu ausgebucht.  © Uwe Meinhold

"Die Bücher für Juli und August sind noch lange nicht voll"

Heike Struthoff (60) freut sich über die vielen Gäste in ihrem Hotel "Leuchtturm". Auch wenn der Leuchtturm im Hintergrund gerade eingerüstet werden musste ...
Heike Struthoff (60) freut sich über die vielen Gäste in ihrem Hotel "Leuchtturm". Auch wenn der Leuchtturm im Hintergrund gerade eingerüstet werden musste ...  © Holm Helis

Im Zittauer Gebirge betreibt Jens Kunath (50) das Hotel "Zum Lindengarten" in Jonsdorf. "Wir sind ausgebucht. Nur das Personal fehlt - aber das ist überall so." Er habe es nur mit Schwierigkeiten geschafft, genug Mitarbeiter für den Sommer zu finden.

Auch das Lausitzer Seenland bleibt ein beliebtes Urlaubsziel. "Wir haben nur noch teilweise Einzelzimmer frei", sagt Heike Struthoff (60) vom Hotel "Leuchtturm". Weniger zufrieden ist der sächsische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA).

"Die Bücher für Juli und August sind noch lange nicht voll", sagt Hauptgeschäftsführer Axel Klein (52)

Tourismusministerin verspricht den Hoteliers Hilfe durch das Förderprogramm "Neustart Tourismus"

Tourismusministerin Barbara Klepsch (56, CDU) will den Hotels weiter helfen.
Tourismusministerin Barbara Klepsch (56, CDU) will den Hotels weiter helfen.  © dpa/Jan Woitas

Insgesamt hat sich der Tourismus in Sachsen schon vor den Sommerferien etwas erholt, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen. Demnach übernachteten von Januar bis April rund 3,8 Millionen Gäste im Freistaat. Das ist ein Anstieg von 159,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber im Vergleich zu 2019 ist es ein Minus von 28,4 Prozent.

Tourismusministerin Barbara Klepsch (56, CDU) verspricht den Hoteliers Hilfe durch das Förderprogramm "Neustart Tourismus".

"Touristische Einrichtungen in Sachsen können damit auch in diesem Jahr noch einmal Unterstützung bekommen, um an ihren wirtschaftlichen Erfolg vor der Pandemie anzuknüpfen. Dafür stehen 5,6 Millionen Euro bereit."

Titelfoto: dpa/Jürgen Lösel, Holm Helis (2), Uwe Meinhold

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