Autonomes Fahren schon ab 2025! So fix will die Regierung Sachsen digitalisieren

Chemnitz/Dresden - Schulen, Unternehmen, Justiz: Die Staatsregierung will den Freistaat mit "sachsen digital 2030" komplett neu aufstellen und hat sich dazu 100 konkrete Aufgaben gestellt. Der Aktionsplan zur neuen Digitalstrategie kommt allerdings mit Verspätung.

Luise Weißflog, Geschäftsleiterin des Mittelstand-Digital-Zentrums Chemnitz: So kann Virtual und Augmented Reality in der Fabrikplanung genutzt werden.
Luise Weißflog, Geschäftsleiterin des Mittelstand-Digital-Zentrums Chemnitz: So kann Virtual und Augmented Reality in der Fabrikplanung genutzt werden.  © Kristin Schmidt

Statt bisher 70.000 Beschäftigte sollen in der sächsischen Digitalbranche bis 2030 insgesamt 100.000 Menschen arbeiten.

Schon 2025 sollen die ersten autonomen Fahrzeuge im ÖPNV fahren oder unterversorgte Schulen mit Gigabit-fähigem Breitband versorgt und mehr als 36.000 Schulräume mit WLAN ausgestattet sein.

Dazu kommt bis spätestens 1. Januar 2026 die E-Akte im Justizwesen, außerdem die Ausrüstung mit Videotechnik für alle 330 Verhandlungsräume in Sachsen.

Besuch bei sächsischem Spargelbauern: Was ihm die Arbeit nun erleichtert
Sachsen Besuch bei sächsischem Spargelbauern: Was ihm die Arbeit nun erleichtert

Am gestrigen Dienstag stellten Digitalminister Martin Dulig (48, SPD) und Justizministerin Katja Meier (43, Grüne) einige der Maßnahmen und Ziele anschließend an die auswärtige Kabinettssitzung in der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz vor. Den Aktionsplan dazu will Dulig dann nach der Sommerpause nachreichen.

Wie sehr die Digitalisierung das gesamte Leben schon in Bälde verändern wird, schilderte Ulrich Weinberg, der Leiter der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut (Potsdam). Die Digitalisierung habe die Komplexität des gesamten Lebens noch einmal erhöht.

Gruppen- statt Einzelleistung: Digitalminister Martin Dulig (48, SPD, v.r.n.l.) mit Justizministerin Katja Meier (43) und Fraktions-Chefin Franziska Schubert (40, beide Grüne)
Gruppen- statt Einzelleistung: Digitalminister Martin Dulig (48, SPD, v.r.n.l.) mit Justizministerin Katja Meier (43) und Fraktions-Chefin Franziska Schubert (40, beide Grüne)  © Kristin Schmidt
Kabinettsrundgang in der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz: Oliver Schenk (52, CDU, v.l.n.r.), Wolfram Günther (49, Grüne), Hartmut Vorjohann (59, CDU), Barbara Meyer (60) und Ulrich Weinberg (61).
Kabinettsrundgang in der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz: Oliver Schenk (52, CDU, v.l.n.r.), Wolfram Günther (49, Grüne), Hartmut Vorjohann (59, CDU), Barbara Meyer (60) und Ulrich Weinberg (61).  © Kristin Schmidt
Ulrich Weinberg vom HPI in Potsdam: Raus aus den Silos - nur Vernetzung hat Zukunft.
Ulrich Weinberg vom HPI in Potsdam: Raus aus den Silos - nur Vernetzung hat Zukunft.  © Kristin Schmidt

Einzelleistungen seien nicht mehr gefragt, sondern kooperative Netze. Das gelte auch für die Schule. Im Klartext: Tschüss Noten! In den sächsischen Klassenzimmern wird man das nicht ungern hören.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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