Bauern sind frustriert: Sachsen muss weiter auf Schlachthof warten
Dresden - Abnahmestau und Preisverfall: Die Lage für Schweinehalter in Sachsen spitzt sich immer weiter zu. Aber bei der Gründung eines sächsischen Schlachthofs tut sich noch immer nichts.

Aktuell herrsche Eiszeit zwischen den Bauern und dem Landwirtschaftsministerium, so Torsten Krawczyk, Präsident des Landesbauernverbands (SLB) gegenüber TAG24.
Bauern und Fleischerinnung favorisieren bei der Schlachthofneugründung eine Genossenschaftslösung, benötigen für die Planung aber die finanzielle Unterstützung des Freistaats.
"Das letzte Gespräch in Dresden war frustrierend", sagt Krawczyk. Ein Förderantrag liege bisher nicht vor, heißt es dazu aus dem Landwirtschaftsministerium. Parallel arbeite man an Unterstützungsmöglichkeiten.
Inzwischen gibt es laut SLB weitere Interessenten. Aber Züchter und Handel bräuchten einen Schlachthof "in Sachsen und für Sachsen" und nicht einen, der nur kommerzielle Aspekte bedient, so Krawczyk.
Er rechnet inzwischen frühestens in einem halben Jahr mit einem Startschuss für die Planungen.
Afrikanische Schweinepest drückt auf den Preis von Schweinefleisch
Neben der schwierigen Abnahmesituation von Mastschweinen im einzigen sächsischen Schlachthof in Belgern (Landkreis Nordsachsen) und im Tönnies-Schlachthof Weißenfels (Sachsen-Anhalt) bereitet der Preisverfall den Züchtern aktuell Probleme.
Vor den Feiertagen war der Kilopreis wegen der Afrikanischen Schweinepest auf 1,19 Euro abgestürzt. Das liegt deutlich unter den Produktionswert von etwa 1,60 Euro pro Kilogramm.
Titelfoto: Ove Landgraf