Leipzig/Dresden - Die aktuellen Gluttemperaturen führen nicht nur zu einem Anstieg der Besucherzahlen in Freibädern und zu Wasserknappheit in der Landwirtschaft. Als direkte Folge der Hitze sterben auch in Sachsen fast täglich Menschen. Und zwar deutlich mehr als sonst.

Alarmierend: Die Sterbefallzahlen im Juli 2022 lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 12 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre. Vor allem in Phasen sehr hoher Temperaturen zeigten sich die Zahlen erhöht - in der Woche vom 18. bis 24. Juli sogar um 24 Prozent, so die Behörde.

Bereits im Juli hatte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) vor der besonderen Gefährdung von Babys und Kleinkindern, älteren Menschen oder chronisch Kranken und Schwangeren gewarnt.

Wie viele Hitzetote aktuell tatsächlich zu beklagen sind, darüber gibt es nur Näherungswerte. "Eine statistische Erfassung der Todesfälle nach der Ursache Hitze findet nicht statt", schreibt das sächsische Sozialministerium auf TAG24-Anfrage.

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Nach einer Veröffentlichung des Deutschen Ärzteblatts vom Juli gab es im Jahr 2018 in der Bundesrepublik etwa 8700 hitzebedingte Sterbefälle, deutlich weniger in den beiden Folgejahren.

Dennoch bestehe nach wie vor die Notwendigkeit, den Umgang mit Hitzeperioden deutlich zu verbessern, so die Autoren des Artikels.

Genau darauf zielt der vom Leipziger Stadtrat beschlossene Hitzeaktionsplan. Vorgesehen seien unter anderem Kühlräume in der Innenstadt und den Stadtvierteln sowie eine enge Abstimmung mit den Kliniken und dem Rettungsdienst, erläutert der Medizinische Vorstand der Uni-Klinik Leipzig, Christoph Josten, der am Freitag übrigens seinen 68. Geburtstag feiert.

Er wird auch beim Leipziger Hitzeforum am Samstag in einer Woche dabei sein. Bei einer Podiumsdiskussion beleuchten Experten auf dem Markt alle relevanten Aspekte des Themas.

Das Leipziger Hitzeforum findet am 27. August von 13 bis 14 Uhr auf dem Leipziger Marktplatz statt.