Corona-Demo in Bautzen eskaliert: Polizisten mit Böllern und Flaschen angegriffen
Bautzen - In mehreren Orten Sachsens sind am Montagabend erneut Kritiker der Corona-Politik auf die Straße gegangen. Bei Protesten in Bautzen kam es dabei zu Ausschreitungen. Nach Angaben der Polizei wurden mehr als zehn Einsatzkräfte verletzt und einige Fahrzeuge beschädigt. Die meisten der verletzten Beamten hätten ein Knalltrauma erlitten, sagte ein Polizeisprecher am späten Abend.

Nach Angaben des Sprechers war ab etwa 18 Uhr ein starker Zulauf zu den Protesten in der ostsächsischen Stadt zu verzeichnen. Insgesamt hätten sich etwa 500 bis 600 Menschen an den Demonstrationen beteiligt, die sich quer durch die etwa 50 Kilometer östlich von Dresden liegende Stadt in der Oberlausitz zogen.
Die Polizei habe einen Aufzug von etwa 100 Menschen stoppen wollen, da nur Versammlungen von bis zu 10 Personen laut Corona-Schutz-Verordnung erlaubt sind.
Dabei seien die Einsatzkräfte mit Flaschenwürfen und Pyrotechnik sowie körperlicher Gewalt angegriffen worden. Die Beamten mussten Reizgas und Schlagstöcke einsetzen.
Nach Angaben des Polizeisprechers waren im vorderen Drittel der Demonstrationszüge "Personen eher dem extremistischen Spektrum zuzuordnen".

Polizei auch bei Corona-Aufzügen in anderen Städten der Landkreise Bautzen und Görlitz präsent

Letztlich sei es gelungen, zunächst etwa 150 Menschen festzusetzen und deren Identität aufzunehmen.
Später seien etwas entfernt rund 40 Personen gestoppt worden. Polizeikräfte stellten diverse Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung und Strafanzeigen wegen unter anderem Landfriedensbruch aus.
Die Beamten der Polizeidirektion Görlitz wurden nach den Angaben von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Zeitweise seien auch Bundespolizisten zur Hilfe gekommen. Die Beamten waren auch bei Corona-Aufzügen in Städten wie Zittau, Löbau, Weißwasser, Görlitz oder Hoyerswerda präsent.
Titelfoto: Bernd März/B&S/dpa