Covid-Alarm in Sachsen: Mediziner spricht von "Tsunami-Wellen"
Dresden - Sachsens First Lady Annett Hofmann (45) ist an Corona erkrankt. MP Michael Kretschmer (46, CDU) hat alle öffentlichen Termine vorerst abgesagt und befindet sich in häuslicher Quarantäne.

Noch mehr Brisanz für die Expertenrunde am Montag zu möglichen schärferen Maßnahmen in der sich aktuell dramatisch entwickelnden Corona-Situation.
Seine Frau sei positiv getestet worden und habe leichte Symptome, so Kretschmer am Montagnachmittag bei einer Online-Konferenz mit Vertretern aus Medizin, Wirtschaft, Kirchen und Sport.
Er selbst habe keine Symptome. Wenn ein weiterer PCR-Test am Freitag negativ bleibe, werde er auch wieder in der Öffentlichkeit präsent sein, so Kretschmer eingangs.
Und dann ging's zur Sache: "Schon jetzt ist in Sachsen die Vorwarnstufe ab 180 belegten Intensiv-Betten erreicht", so der Chef der Uni-Klinik Dresden, Professor Michael Albrecht (71). In etwa 14 Tagen werde das auch bei der Überlastungsstufe (ab 420 belegten Intensivbetten) der Fall sein.




Heftiger Widerspruch aus der Wirtschaft

Aktuell weist Sachsen mit einem Wert von 284,4 die zweithöchste Inzidenz in Deutschland auf. Tendenz rasant steigend. Christoph Josten (67) von der Uni-Klinik Leipzig sprach sogar von "Tsunami-Wellen".
Die Mediziner, darunter auch Thomas Grünwald (57) von der Sächsischen Impfkommission, sprachen sich für folgende Maßnahmen aus:
- 2G-Regeln in der Gastronomie, Hotellerie und im Event-Bereich
- Reaktivierung der Impfzentren
- regelmäßige Testungen - auch von Geimpften
- schnelle Booster-Impfungen von Risikogruppen, vor allem Älterer
- FFP2-Masken im ÖPNV, evtl. beim Einkaufen
- verschärfte Kontrollen
Heftiger Widerspruch kam unter anderem von den Vertretern der Wirtschaft. Dehoga-Chef Axel Klein (52) lehnte die 2G-Regeln für den Gastro-Bereich ab. Kritisch äußerten sich dazu auch Susanne Köhler vom Landesfrauenrat oder Karsten Günther vom DHfK Leipzig.
Dienstagvormittag berät das sächsische Kabinett Eckpunkte für die neue Corona-Schutzverordnung ab 18. November.
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