Das meiste Gas kommt aus Russland: Was der Ukraine-Krieg für Sachsen bedeutet

Dresden - Der Angriff auf die Ukraine wirft auch lange Schatten auf die sächsische Wirtschaft. Die brennenden Fragen: "Wird es kurzfristig zu Engpässen bei Öl und Gas kommen?" und "Wie geht es jetzt mit den Geschäften mit Kiew und Moskau weiter?"

In Sachsen sind vor allem Exporte von Maschinen- und Anlagenbauern (Foto: Partzsch-Unternehmensgruppe, Döbeln) durch den Russland-Ukraine-Konflikt betroffen.
In Sachsen sind vor allem Exporte von Maschinen- und Anlagenbauern (Foto: Partzsch-Unternehmensgruppe, Döbeln) durch den Russland-Ukraine-Konflikt betroffen.  © dpa/Waltraud Grubitzsch

Eine gute unter vielen erschreckenden Nachrichten: Der Leipziger Energieversorger VNG sieht die Gasversorgung in Sachsen kurz- und mittelfristig gedeckt. "Die Gasflüsse aus Russland kommen weiter zuverlässig an, daran hat sich heute auch nichts geändert", sagte ein Sprecher.

Aber: Der Anteil des russischen Gases an deutschen Importen ist mit knapp 55 Prozent hoch.

"Sollten die russischen Gaslieferungen kurzfristig wegfallen oder der Gasbezug untersagt werden, wäre dies wohl nur für kurze Zeit zu überbrücken", teilte das Unternehmen auf TAG24-Anfrage mit. Langfristig habe Europa ohne russisches Gas kaum eine Chance.

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Für Joachim Ragnitz (61) vom ifo-Institut Dresden ist der Effekt auf die gesamte sächsische Wirtschaft noch schwer abschätzbar.

Ähnlich äußert sich der Präsident der IHK Dresden, Andreas Sperl (72). Die Palette reiche "von weiteren Ausfuhrbeschränkungen deutscher Produkte und Leistungen über mögliche Gegenreaktionen der russischen Seite bis hin zu weiteren Preisanstiegen und Versorgungsproblemen bei Energie, Kraft- und Rohstoffen."

Sächsische Exporte nach Russland und in die Ukraine sehr gering

Joachim Ragnitz (61, l.) vom Ifo-Institut Dresden und Präsident der IHK Dresden, Andreas Sperl (72).
Joachim Ragnitz (61, l.) vom Ifo-Institut Dresden und Präsident der IHK Dresden, Andreas Sperl (72).  © Montage: Thomas Türpe, Norbert Neumann

70 Mitgliedsunternehmen der IHK Dresden exportieren in die Ukraine, 18 beziehen Produkte und Leistungen von dort und acht unterhalten eine eigene Niederlassung.

Einige haben das Geschäft nach der Annexion der Krim und mit Beginn der Sanktionen gegen Russland vor knapp zehn Jahren eingestellt oder zurückgefahren, wie der Dresdner Kühlanlagenbau.

Bis dahin lagen die sächsischen Exporte nach Russland laut den Angaben der IHK bei 4,2 Prozent, mittlerweile nur noch bei 1,3 Prozent.

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Noch geringer ist der Anteil, der in die Ukraine geht - er liegt gerade einmal bei 0,3 Prozent der Gesamtausfuhren.

Titelfoto: dpa/Waltraud Grubitzsch

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