"Die Preise müssen runter!"- Energie-Krisengipfel der Staatsregierung

Dresden - Um den Freistaat durch Herbst und Winter zu bringen, hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) am Donnerstag einen Krisen-Gipfel in Dresden abgehalten. Am Ende präsentierte er einen Plan, der vor allem aus Forderungen an den Bund besteht.

Damit die Heizkörper im Winter nicht kalt bleiben, will sich die Landesregierung vorbereiten.
Damit die Heizkörper im Winter nicht kalt bleiben, will sich die Landesregierung vorbereiten.  © IMAGO/Michael Gstettenbauer​

Angesichts der Gas- und Strom-Krise fürchten Bürger kalte Wohnungen, die Industrie den Stillstand, die Politik den Protest. Der Ministerpräsident beratschlagte gestern mit rund 50 Vertretern von Kommunen, Energieversorgern, der Strombörse und anderen betroffenen Einrichtungen.

Auch Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) und Energieminister Wolfram Günther (49, Grüne) diskutierten mit.

"Die Preise müssen runter!", forderte der Ministerpräsident im Anschluss. "Das heißt, die installierte Leistung muss erhöht werden."

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Dazu müssten alle verfügbaren Formen der Energie-Produktion in Betracht gezogen werden. Die Landesregierung will daher den Ausbau der Flüssiggas-Versorgung unterstützen.

Auch Energieminister Günther räumte ein, dass erneuerbare Energien alleine kurzfristig keine Lösung sind.

Er fordert, dass Unternehmen schnelle Genehmigungen erhalten müssen, wenn sie etwa von Erdgas auf Flüssiggas umstellen wollen.

Der Krisen-Gipfel in der Staatskanzlei brachte am Donnerstag hochrangige Köpfe aus ganz Sachsen zusammen.
Der Krisen-Gipfel in der Staatskanzlei brachte am Donnerstag hochrangige Köpfe aus ganz Sachsen zusammen.  © Holm Helis

Der Ministerpräsident ist unzufrieden mit der Bundesregierung

Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) suchte in der großen Runde nach Lösungen für die Energie-Probleme.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) suchte in der großen Runde nach Lösungen für die Energie-Probleme.  © Holm Helis

Die schwarz-grün-rote Koalition fordert außerdem Entlastungen für Bürger und Wirtschaft.

"Wir müssen dafür sorgen, dass der soziale Frieden gewahrt bleibt", sagte Wirtschaftsminister Dulig. Dazu gehöre auch der Erhalt von Arbeitsplätzen.

Die Regierung erwartet das neue Entlastungspaket vom Bund. Sie fordert von Berlin auch Geld, um einen Härtefall-Fonds aufzulegen für Bürger und Unternehmer, die ihre Rechnung nicht mehr zahlen können. Außerdem solle der Bund die kommunalen Stadtwerke absichern.

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Sachsen will dafür weiter an Innovationen wie Wasserstoff arbeiten, Energie sparen und Solaranlagen ausbauen.

Der Ministerpräsident ist bisher unzufrieden mit dem Bund: "Am Miteinander hakt es derzeit." Er fordert eine Krisenrunde im Kanzleramt.

Titelfoto: Montage: Holm Helis

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