Eher ungewöhnlich: Süße Küken schlüpfen im Wohnzimmer
Görlitz - Mit bunten Eiern gab sich eine Familie aus Görlitz zu Ostern nicht zufrieden. Sie brütete Küken aus - mitten im heimischen Wohnzimmer!

Schuld am Eier-Experiment war die sächsische Raubtier-Fauna: Marder, Fuchs und Bussard holten sich drei Hühner der Rudolphs aus Deutsch-Paulsdorf (bei Görlitz).
"Wir haben die Räuber an ihren Spuren erkannt", sagt Beatrix Rudolph (58). "Danach wollte ich unbedingt einmal Küken aus Eiern ausbrüten. Meine beiden Enkelinnen sollten so das 'Wunder des Lebens' erleben."
Dafür wurde für 80 Euro extra ein spezieller Inkubator angeschafft. Die Brutmaschine ersetzt eine Glucke. "Unser Gerät drehte die Eier sogar automatisch im Zwei-Stunden-Takt - so wie es jede Henne auch macht", erzählt Beatrix. Genau 21 Tage vor Ostersamstag wurden die Eier "angesetzt".
"So lange dauert es, bis ein Küken schlüpft." Bei konstant 38 Grad entwickelte sich Leben. "Zwei Tage vorm Schlüpftermin konnten wir mit einem Stethoskop erste Lebenszeichen hören."
Überraschung: "Aus den 17 Bio-Eiern von Nachbarn und dem Supermarkt schlüpften nur fünf Küken. Trotz 'Bio' waren viele wohl nicht befruchtet, was auf einen fehlenden Hahn schließen lässt."
Wenig überraschend schlüpften alle Küken jedoch lehrbuchgerecht gleichzeitig am Ostersamstag. "Hühner sind Nestflüchter und so bleiben sie von Anfang an zusammen. Mit hörbarem Tschiepen 'sprechen' sie sich dafür ab", sagt Rudolph.


Die Enkelinnen (4 und 6) schauten begeistert zu, als vier Hühnchen und ein Hähnchen die Eierschalen aufpickten. "Im September können wir uns wohl die ersten Frühstückseier vom Nachwuchs schmecken lassen", glaubt Rudolph. Dann legen alle wie im Kinderlied "jeden Tag ein Ei".
Titelfoto: privat/Rudolph