Energiekrise: Sachsen setzt plötzlich wieder auf Erdöl

Leipzig/Dresden - Jahrelang galt Erdgas als die umweltfreundlichere Alternative zum Erdöl. Jetzt kommt die Rolle rückwärts: SachsenEnergie und die Leipziger Stadtwerke planen, ihre Gas-Kraftwerke teilweise auf Heizöl umzustellen. Das soll einen warmen Winter garantieren.

Das Heizkraftwerk "Nossener Brücke" versorgt Dresden mit Wärme. Bisher läuft es mit Erdgas.
Das Heizkraftwerk "Nossener Brücke" versorgt Dresden mit Wärme. Bisher läuft es mit Erdgas.  © Steffen Füssel

SachsenEnergie prüft zurzeit für sein Dresdner Gas-Kraftwerk den Umstieg, wie das Unternehmen gegenüber TAG24 bestätigt: "Das Betreiben des Kraftwerks Nossener Brücke mit leichtem Heizöl stellt eine Möglichkeit dar, um den Einsatz von Gas für die Energieerzeugung zu minimieren bzw. temporär überbrücken zu können."

Laut SachsenEnergie kann das Kraftwerk alle Dresdner Haushalte versorgen, auch nach einer Umstellung auf Heizöl. Noch sei jedoch keine abschließende Entscheidung gefallen.

Die Leipziger Stadtwerke haben sich schon entschieden, sie bereiten den Umstieg für ihr Heizkraftwerk Leipzig Nord vor. "Wir gehen davon aus, dass wir die Genehmigung noch im September, spätestens Anfang Oktober, also rechtzeitig, erhalten werden", teilen die Stadtwerke mit. Damit könne "halb Leipzig" mit Strom und Wärme versorgt werden.

Das geplante Öl-Embargo gegen Russland ist dabei laut Energieministerium kein Problem: "Grundsätzlich ist die Versorgung sicher und auch nach einem Embargo geht die Mineralölbranche davon aus, dass ausreichende Mineralölmengen am Markt verfügbar sein werden."

Titelfoto: Steffen Füssel

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