Gefährliche Prozessionsspinner breiten sich in Sachsen weiter aus

Dresden/Pirna - Klein, aber brandgefährlich! Durch den Klimawandel kommen neue Gefahren auf Sachsen zu. Der Eichenprozessionsspinner ist auf dem Vormarsch.

Renke Coordes, Pressesprecher von Sachsenforst, erwartet eine weitere Ausbreitung des Schädlings.
Renke Coordes, Pressesprecher von Sachsenforst, erwartet eine weitere Ausbreitung des Schädlings.  © Staatsbetrieb Sachsenforst, picture alliance/Patrick Pleul (Bildmontage)

Nach dem trockenen und warmen Winter rechnen Experten in Sachsen mit einem weiteren Anstieg der Population des Insekts. "Die klimatischen Verhältnisse kommen den Lebensraumansprüchen dieser Schmetterlingsart entgegen", so Renke Coordes von Sachsenforst. Er erwartet auch eine Ausbreitung auf bislang nicht betroffene Waldgebiete.

Coordes geht von einer konstanten, weiteren Ausbreitung aus. Zwar machen Eichen unter allen Baumarten im Freistaat derzeit nur neun Prozent der Bäume aus. "Infolge des Waldumbaus wird der Anteil von Eichen als potenzielle Nahrungsbäume für die Raupen des Eichenprozessionsspinners jedoch künftig zunehmen", so Coordes.

Am weitesten verbreitet war das Insekt bislang im warmen Elbland im Raum Dresden sowie in den trocken-warmen Tieflandgebieten im Landkreis Nordsachsen und im Landkreis Leipzig. Der Kontakt mit den giftigen Brennhaaren der Raupen kann schwere Hautreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auslösen. Wanderer und Spaziergänger, aber auch Kinder, die gerne draußen spielen, müssen gerade jetzt besonders vorsichtig sein. Die gefährliche Hochphase beginnt Ende Mai und dauert bis weit in den Juni.

Umweltschützer alarmiert: Naturidyll soll Kiesabbau weichen
Sachsen Umweltschützer alarmiert: Naturidyll soll Kiesabbau weichen

Seinen Namen hat der Schädling, weil er nachts als Prozession vom Nest in die Baumkrone krabbelt und dort das Laub frisst. Tagsüber versteckt er sich im Nest.

Wer ihn dennoch antrifft, sollte seine Kleidung wechseln und waschen. Außerdem bitten die Gesundheitsämter, die Fälle zu melden. Besondere Maßnahmen zur Bekämpfung sind von Sachsenforst bislang nicht geplant.

Titelfoto: Staatsbetrieb Sachsenforst, picture alliance/Patrick Pleul (Bildmontage)

Mehr zum Thema Sachsen: