Im Juni erst 20 Prozent der üblichen Regenmenge erreicht: Dürre lässt die Pegel sinken
Dresden - In Sachsen ist nicht mehr "alles im Fluss": Die Dürre lässt Gewässerpegel sinken, erste Flussarme sind ausgetrocknet. Die Weiße Flotte in Dresden hat zum Niedrigwasserstufen-Fahrplan gewechselt. Das Wasserdefizit wird auch in den nächsten Tagen nicht fortgespült werden.

Bei Hoyerswerda verendeten zuletzt unzählige Fische, weil ein Nebenarm der Schwarzen Elster ausgetrocknet ist.
"Von der Niedrigwassersituation sind besonders die Flussgebiete der Lausitzer Neiße, der Nebenflüsse der Elbe und der Schwarzen Elster betroffen", bestätigt Umweltamtssprecherin Karin Bernhardt (60).
Von 149 ausgewerteten Pegeln ist bei 40 Prozent die Niedrigwassermarke fast erreicht.
Betroffen ist auch die Elbe: In Dresden schienen am Dienstag die Dampfer am Terrassenufer tiefergelegt. Der Pegel stand am Morgen bei 62 Zentimetern.
Die Weiße Flotte fuhr bereits mit Einschränkungen: Sie bediente ihre Strecken "Schlösserfahrt" und "Weinstraße" mit den kleineren Dampfern "Krippen" und "Wehlen" und der halben Passagierzahl.
Die Dampfer "Dresden" und "Leipzig" blieben am Ufer. Kritisch wird es bei einem Pegel unter 50 Zentimeter, so der Nautische Leiter Jochen Haubold (43).
Dann muss die Dampfschifffahrt möglicherweise eingestellt werden. Die Zufuhr aus den Moldau-Kaskaden vom Montag könnte kurzzeitig den Pegel erhöhen.



Der Juni blieb bislang sehr trocken

Die Prognosen für die nächsten Tage sind ernüchternd: Erst ab Freitagnachmittag werden Gewitter mit Niederschlägen erwartet. Zum Wochenende bleibt es wechselhaft, doch dann wird es wieder sonnig.
Verheerend: Mit bislang 14,9 Liter pro Quadratmeter Niederschlag sind im Juni erst etwa 20 Prozent der durchschnittlichen Menge erreicht. In Hoyerswerda fiel am wenigsten Niederschlag: gerade einmal 6,5 Liter pro Quadratmeter.
Immerhin: Sachsen will mit dem Ausbau des Talsperrenverbundes und Regenspeichern, auch mit der "guten alten Regentonne", wie Umweltminister Wolfram Günther (48, Grüne) betonte, dem Wassernotstand trotzen.
Titelfoto: Steffen Füssel