Infoveranstaltung zu neuer Geflüchteten-Unterkunft in Nordsachsen eskaliert

Strelln - Im sächsischen Strelln haben am Dienstagabend Menschen gegen die geplante Unterbringung von Geflüchteten in der Gemeinde im Kreis Nordsachsen bei Leipzig protestiert.

Knapp 100 Menschen hatten in der Kneipe Platz, der Rest sammelte sich vor den Türen.
Knapp 100 Menschen hatten in der Kneipe Platz, der Rest sammelte sich vor den Türen.  © Bernd März

Die Polizei sprach von etwa 200 Teilnehmern, besondere Vorfälle habe es nicht gegeben.

Demonstriert wurde vor der Dorfkneipe von Strelln, in der eine öffentliche Informationsveranstaltung zur geplanten Unterbringung stattfinden sollte. Knapp 100 Gäste fanden darin statt, der Rest versammelte sich vor der Gaststätte und machte seinem Ärger durch lautes Geschrei Luft.

Den Angaben von vor Ort nach hatten einige Demonstrierende versucht, den Sitzungssaal der Gaststätte zu stürmen. Dies mussten Einsatzkräfte unterbinden, indem sie eine Kette um den Einlass bildeten.

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"Wir haben hier nichts, kein Supermarkt, keine Sparkasse, nichts. Wir haben Angst um unsere Kinder und uns", so eine Stimme von vor Ort. Medienberichten zufolge sollen auch zahlreiche Mitglieder der Kleinstpartei Freie Sachsen zugange gewesen sein und die Bürger aufgestachelt haben.

Der Landkreis will bis April temporäre Unterkünfte für rund 200 Flüchtlinge errichten.

Vor der Infoveranstaltung gab es einen Demo-Aufzug durch Strelln.
Vor der Infoveranstaltung gab es einen Demo-Aufzug durch Strelln.  © Bernd März

Am Schanzberg in Eilenburg sowie im alten Munitionsdepot der Bundeswehr Strelln sollen Wohncontainer für jeweils 100 Menschen entstehen.

Titelfoto: Bernd März

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