Innenminister warnt: Rechtsextremisten versuchen, Energie-Demos zu kapern
Dresden - Köchelt der "Wutwinter" nur auf Sparflamme? Jeden Montag gehen in Sachsen tausende Demonstranten wegen der Energiekrise auf die Straße. Die Demos waren am Dienstag auch Thema im Regierungskabinett, der Innenminister zieht eine bislang wenig dramatische Bilanz.

22.000 Teilnehmer hatte die Polizei diesen Montag bei den Demonstrationen gezählt, damit stagnieren sie auf diesem Niveau.
Innenminister Armin Schuster (61, CDU) sieht dabei eine leicht sinkende Zahl, bislang nahmen immer zwischen 20.000 und 35.000 Demonstranten sachsenweit teil: "Heißer Herbst, das haben wir nicht. Wir haben es, wenn ich es grob kategorisieren soll, mit Großveranstaltungen zu tun, die ich nicht pauschal als extremistisch kategorisieren möchte."
Vielmehr würden Rechtsextremisten, wie die "Freien Sachsen", mangels eigener Mobilisierungserfolge versuchen, an diese Demos anzudocken.
Zumindest in Dresden scheinen die Demonstranten da schon einen Schritt weiter zu sein: So trat der Organisator der letzten Großdemo (29. Oktober), Marcus Fuchs (39), selbst auf Demos der "Freien Sachsen" auf.
Deren stellvertretender Landes-Chef Andreas Hofmann (56) wiederum war Redner auf der Fuchs-Großdemo.


Auch am Montag war "Freie Sachsen"-Chef Martin Kohlmann (45) Redner bei der Dresdner Montagsdemo.
Titelfoto: Eric Hofmann