Kur-Touristen zurück in Sachsen, aber nun fehlen die Fachkräfte
Dresden - Aufatmen in Sachsens Heilbädern und Kurorten: Mit dem Rückgang der Corona-Fallzahlen sind die Gäste zurückgekehrt. Doch nicht alle Fachkräfte sind wieder an Bord.

"Es ist wieder Optimismus eingezogen", sagte der Chef des Sächsischen Heilbäderverbandes, Helfried Böhme, am Wochenende.
Allerdings sei das Besucherniveau aus der Zeit vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht. Doch es läuft gut an: "Der Juni ist komplett ausgebucht", freute sich Yvonne Rudolph vom Kur- und Fremdenverkehrsverein in Bad Brambach.
Auch nach Bad Elster, dem zweiten sächsischen Staatsbad, ist der Heiltourismus zurückgekehrt. "Das Vertrauen ist wieder da, die Gäste sind zurück", bestätigte eine Sprecherin.
Noch im Herbst hatte Verbandschef Böhme davor gewarnt, dass Kur- und Heilmittelanlagen wegen der Verluste, die mit der Corona-Pause einhergingen, dicht gemacht werden könnten.
Der Fall sei bisher nicht eingetreten, gab er sich nun erleichtert.


Der Fachkräftemangel trifft auch die Kurorte

Böhme sieht die künftigen Risiken für die Kurorte und Heilbäder vor allem in steigenden Kosten sowie dem zunehmenden Fachkräftemangel.
Viele Servicekräfte in der Gastronomie und in den Gesundheitseinrichtungen würden wegen der weiter bestehenden Unsicherheiten abwandern.
In nahezu allen Branchen gebe es jetzt Fachkräftemangel - bis hin zu Physiotherapeuten, bestätigt auch die Staatsbad-Sprecherin in Bad Elster. Viele Abgewanderte würden jetzt bei einem großen Versandhändler arbeiten.
Ines Kastl von der Kurgesellschaft Bad Gottleuba-Berggießhübel versteht noch immer nicht, warum sämtliche Freizeitangebote und kulturelle Veranstaltungen auch unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen in den Kurhäusern nicht stattfinden durften. Zum Teil seien sie noch immer unterbunden.
Das verschärfe die Situation bei Wanderleitern, Kreativen und Künstlern - und bei den Kurgästen käme Frustration auf, so Kastl.
Titelfoto: Montage: C. Beer, Imago/allOver-MEV