Landratswahlen: CDU dominant, AfD verpufft - drei Kreise noch hart umkämpft
Dresden - Die CDU bleibt im ländlichen Sachsen die Hausmacht, wenn auch nicht mehr so dominant wie in vergangenen Jahren. Die AfD jedenfalls konnte die Vormachtstellung der Union in keinem der neun zur Wahl stehenden Landkreise erschüttern. Das gelang nur einem parteilosen Einzelbewerber in Mittelsachsen.

Es waren die drei verbliebenen Amtsinhaber, die in Nordsachsen, Leipziger Land und im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ihre Posten gleich im ersten Anlauf verteidigten.
Auch im Vogtlandkreis und in Bautzen sind die CDU-Bewerber der Konkurrenz so weit enteilt, dass hier im zweiten Wahlgang (3. Juli) keine Überraschungen mehr zu erwarten sind.
Anders in Mittelsachsen: Hier ließ der parteilose Einzelbewerber Dirk Neubauer (51), der 41,3 Prozent der Wählerstimmen einheimste, den CDU-Mann Sven Liebhauser (40) weit hinter sich.
Der Augustusburger Bürgermeister hat nun die besten Chancen, eine der schwarzen "Erbmonarchien" zu erobern.
Spannend könnte es auch im Erzgebirgskreis werden. Hier liegt Rico Anton (45, CDU), nur 6,3 Prozent vor Volker Weber (49) von den Freien Wählern. Sollten einige der im ersten Wahlgang angetretenen sieben Kandidaten nun zurückziehen, könnte Anton noch auf der Ziellinie überholt werden.
AfD macht niedrige Wahlbeteiligung für schlechtes Ergebnis verantwortlich

Eine ähnliche Konstellation gibt es im Kreis Zwickau. Hier führt CDU-Mann Carsten Michaelis (48) das aus sieben Bewerbern bestehende Feld mit 30,7 Prozent an - hat aber Dorothee Obst (51) von den Freien Wählern (24,4 Prozent) im Nacken.
Und die AfD, die bundesweit auf ihren ersten Landratsposten hoffte? Sämtliche Kandidaten der Blauen blieben hinter ihren Erwartungen zurück. Sachsens Parteichef Jörg Urban (58) machte dafür die niedrige Wahlbeteiligung verantwortlich, die in allen Kreisen unter 50 Prozent lag.
Eine Mini-Chance bleibt der AfD noch im Kreis Görlitz. Hier hat CDU-Mann Stephan Meyer (40) zwar mit 46,3 Prozent einen komfortablen Vorsprung vor Sebastian Wippel (39, AfD), der 35,5 Prozent der Stimmen erhielt.

Doch sollten die beiden anderen Bewerber - Einzelkandidat Sylvio Arndt (53/10,1 Prozent) und FDP-Frau Kristin Schütz (46/8,1 Prozent) - zurückziehen, wäre der erste blaue Landkreis in Sachsen zumindest rechnerisch noch möglich...
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