Mehr als 1000 Demonstranten in Dresden, viele weitere Proteste im Umland und Ostsachsen!

Dresden - In Dresden protestierten am Montagabend mehr als 1000 Menschen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen. Nochmal so viele sollen auch durch Bautzen gezogen sein. Weitere Versammlungen im ganzen Freistaat zogen jeweils Hunderte Demonstranten an.

Am Wasaplatz kam der Verkehr teilweise zum Erliegen, da die rund 200 Demonstrierenden sich überall verteilten.
Am Wasaplatz kam der Verkehr teilweise zum Erliegen, da die rund 200 Demonstrierenden sich überall verteilten.  © xcitepress/Finn Becker

Wie die Polizei in Dresden am späten Abend mitteilte, kam es etwa ab 18 Uhr zu mehreren Versammlungen gegen die Corona-Politik im Freistaat. Die Beamten waren mit mehr als 500 Kräften im Einsatz.

Zunächst sicherten die Uniformierten einen Autokorso ab, bei dem 98 Autos von Dresden nach Bautzen fuhren. Vor der Abfahrt "führten die Dresdner Polizisten stichprobenartige Kontrollen im Rahmen der Gefahrenabwehr durch", hieß es seitens der Polizei.

Zur selben Zeit versammelten sich an mehreren Orten in der Landeshauptstadt insgesamt mehr als 1000 Personen und versuchten, durch Dresden zu "spazieren".

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200 Menschen wurden so etwa am Wasaplatz im Stadtteil Strehlen vorgefunden, wo Beamte die Demonstranten ansprachen und über die Corona-Notfall-Verordnung informierten, die Proteste nur ortsfest mit maximal zehn Personen erlaubt.

Doch die Teilnehmer der Demo "reagierten nicht" und liefen einfach los. An der Oskarstraße wurden sie schließlich gestoppt.

Die Beamten stellten die Identitäten von 97 Personen fest und leiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Verordnung ein. Während des Protests kam es zu Einschränkungen auf zahlreichen DVB-Linien.

Sieben Demonstrationen in Dresden, Tausende Teilnehmer auch im Umland

Aufgrund der großen Anzahl an Demonstranten kam es in Dresden zu Verkehrsbehinderungen.
Aufgrund der großen Anzahl an Demonstranten kam es in Dresden zu Verkehrsbehinderungen.  © dpa/Sebastian Kahnert

Ebenfalls um 18 Uhr fanden sich am Schillerplatz in Blasewitz 100 Personen ein. Auch hier sprachen die Uniformierten die Teilnehmer der Demo an und klärten sie über die geltenden Regeln auf.

Das interessierte die sogenannten Spaziergänger jedoch nicht. Sie liefen zur Berggartenstraße, wo sie gestoppt wurden. Bei 29 Protestierenden stellten die Polizisten die Identitäten fest und leiteten Verfahren ein.

Weitere Protestaktionen gab es auf der Bautzner Landstraße (Bühlau) mit 400 Personen, der Bürgerstraße (Pieschen) mit 200 Teilnehmern, am Dr.-Külz-Ring (Innere Altstadt) mit etwa 80 Menschen, sowie auf der Hauptstraße (Innere Neustadt) mit 50 Demonstranten und Österreicher Straße (Laubegast), wo sich rund 400 Dresdner versammelten.

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Im Umland gab es noch mehr Demonstrationen. Besonders groß waren die Proteste in Coswig und Radebeul mit jeweils 600 Teilnehmern, Radeburg sowie Kreischa mit je 500, Großenhain und Pirna mit 250, Freital und Sebnitz mit 200 sowie Bad Schandau, Meißen und Dippoldiswalde mit mehr als 300 Teilnehmern.

Die Beamten filmten die Proteste zum Teil und starten im Anschluss entsprechende Ermittlungsverfahren. Teilweise wurden aber auch vor Ort schon Personalien aufgenommen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben. In zwei Fällen wird jetzt zudem wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Laut Polizei zogen insgesamt mehr als 1000 Menschen durch Dresden.
Laut Polizei zogen insgesamt mehr als 1000 Menschen durch Dresden.  © dpa/Sebastian Kahnert

Weitere Proteste in Bautzen, Hoyerswerda und Görlitz

Mehrere Hundert Demonstranten liefen auch in Görlitz durch die Straßen.
Mehrere Hundert Demonstranten liefen auch in Görlitz durch die Straßen.  © Danilo Dittrich
In Bautzen "spazierten" nach TAG24-Informationen mehr als 1000 Teilnehmer.
In Bautzen "spazierten" nach TAG24-Informationen mehr als 1000 Teilnehmer.  © DPA/Robert Michael
In Bautzen kam es erneut zu Festnahmen.
In Bautzen kam es erneut zu Festnahmen.  © DPA/Robert Michael

In Bautzen, wo es in der vergangenen Woche zu einer Gewalt-Eskalation kam, bei der zwölf Beamte verletzt wurden, wollten auch am heutigen Montag etwa 800 Menschen protestieren.

Die Polizei stoppte am Abend erst einen Marsch an den Schilleranlagen, später am Wendischen Graben, wie die Beamten mitteilten. Danach soll es immer wieder "unzulässige kleinere Gruppierungen" gegeben haben, die aufgelöst wurden.

Schließlich nahmen die Uniformierten die Identitäten von neun Demonstranten am Kornmarkt auf. Wie auf Fotos zu sehen war, gab es auch vereinzelte Festnahmen. Vor Ort sind zudem nach TAG24-Informationen Böller geworfen worden. Ein 21-Jähriger versuchte an der Wallstraße die Polizeikette mit hohem Tempo zu durchbrechen und wurde von Einsatzkräften zu Boden gebracht. Da er Widerstand leistete, wurde er festgenommen, genau wie ein weiterer 21-Jähriger, der die Beamten beleidigte und trat.

In Görlitz demonstrierten einige Hundert Personen, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage von TAG24 erklärte. Auch einen nicht erlaubten Aufzug hatte es gegeben.

Zudem wurden rund 250 Menschen in Hoyerswerda auf ihrem Weg gestoppt, wie es am Abend hieß.

Im Einsatzgebiet der Polizeidirektion Görlitz gebe es bisher keine Verletzten. In Leipzig kam es zu Rangeleien. In Lichtenstein (Landkreis Zwickau) eskalierte eine Demonstration. Es gab mehrere Verletzte, ein Mann soll sogar in ein Krankenhaus gebracht worden sein.

Titelfoto: Montage: Danilo Dittrich, dpa/Robert Michael

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