Mehr als 23.000 sächsische Pflege-Mitarbeiter sind ungeimpft! Und es sind noch nicht mal alle Fälle erfasst
Dresden - Der Freistaat hat eine erste Bilanz zur Impfpflicht im Gesundheitswesen gezogen. 23.625 Mitarbeiter in Sachsen gelten als ungeimpft. Die Quote ist damit niedriger als vielfach befürchtet. Aber: Noch sind nicht alle Fälle erfasst.

Seit die Impfpflicht im Gesundheitswesen am 16. März in Kraft getreten ist, haben die sächsischen Gesundheitsämter insgesamt 23.625 Betroffene gemeldet.
12.780 von ihnen haben schon die Aufforderung erhalten, einen Impf-Nachweis vorzulegen. Das teilte am heutigen Freitag das Sozialministerium mit. Ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot sei noch nicht verhängt worden.
Die meisten Fälle meldete die Stadt Dresden (4863), gefolgt vom Landkreis Bautzen (3498), der Stadt Chemnitz (3010) und der Stadt Leipzig (2507). Allerdings ist das laut Sozialministerium nur ein Zwischenstand. Wie viele Einrichtungen noch ihre Meldungen nachreichen müssen, ist unklar.
Die Arbeitsagentur geht nach neuestem Stand davon aus, dass insgesamt 268.500 Beschäftigte im sächsischen Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten. Damit liegt die Quote der Ungeimpften bisher bei rund 8,8 Prozent.
Noch gibt es auch keine Hinweise darauf, dass die Impfpflicht zu Kündigungen seitens der Pfleger führen würde. Im April verzeichnete die Arbeitsagentur 2048 Arbeitslose mit Pflegeberuf - 443 weniger als vor einem Jahr.
Titelfoto: Guido Kirchner/dpa