Mehrheit im Landtag ist sich einig: Sachsen braucht mehr politische Bildung!

Dresden - Die Mehrheit der Fraktionen im sächsischen Landtag wünscht sich eine bessere Effizienz der politischen Bildung.

Die komplexer werdenden Themen der Realität erfordern praktische Veränderung in den Schulen. (Symbolbild)
Die komplexer werdenden Themen der Realität erfordern praktische Veränderung in den Schulen. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

"Es braucht angesichts der immer komplexer werdenden Themen vor allem mehr praktische, lebensnahe Bildung an unseren Schulen", erklärte Bildungsexpertin Sabine Friedel (48, SPD).

Weiter heißt es: "Was lebensrelevant ist, muss lehrplanrelevant werden: Gesundheit, Wirtschaft, Kommunikation, Verantwortung, Politik - all das braucht mehr Aufmerksamkeit. Was hilft es im Leben, wenn man die binomischen Formeln oder den Verlauf des Dreißigjährigen Krieges auswendig gelernt hat?"

Grüne und Linke sprachen sich für erweiterte Angebote aus. Es brauche mehr politische Bildung - aber nicht als ein Schulfach unter vielen, sondern als Unterrichts- und Schulprinzip", sagte Christin Melcher (39, Grüne). Schulen sollten nicht nur in der Theorie Demokratie vermitteln, sondern selbst demokratische Institutionen sein.

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Politische Bildung könne nur gelingen, wenn sie an der gesellschaftlichen Realität und der konkreten Lebenswirklichkeit junger Menschen ansetze, betonte Luise Neuhaus-Wartenberg (42, Linke). Dafür brauche es mehr Raum und Zeit als bisher.

Dialog sei mehr denn je gebraucht

In den Worten von Rechtspolitiker Martin Modschiedler (55, CDU) wird angesichts einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung mehr denn je ein Dialog gebraucht. "Wir benötigen dafür Angebote und Formate, bei denen Politik, Gesellschaft und Experten miteinander ins Gespräch kommen können."

Die AfD hält politische Bildung am besten in einem ausgewogenen Gemeinschaftskundeunterricht aufgehoben. "Dafür braucht es keine außerschulischen Vereine, die mit Steuergeld unseren Kindern die richtige Haltung mittels einer zunehmenden Staatsbürgerkunde 2.0 ideologisch eintrichtern."

Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa

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