Miese Stimmung bei sächsischen Handwerkern: "Lockdown im Portemonnaie"
Dresden - Die Stimmung im sächsischen Handwerk ist im Keller. Zu dieser Einschätzung kommt der Handwerkstag durch Auswertung einer Konjunkturumfrage, an der sich knapp 1900 Betriebe beteiligt hatten.
Fast 90 Prozent hätten seit Jahresbeginn die extrem in die Höhe geschnellten Energiekosten registriert, so Verbandspräsident Jörg Dittrich (53).
Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr dieses Jahres kostete eine Kilowattstunde Strom 37,14 Cent - im Jahr 2000 waren es noch rund 14 Cent.
Besonders Bäckern, Konditoren und Fleischern ist bange vor dem Weihnachtsgeschäft. Dittrich sprach von einem Trend zum "Lockdown im Portemonnaie".
Der Christstollen soll in diesem Jahr bis zu 25 Prozent teurer sein.
"Auch wir machen uns Sorgen um das Weihnachtsgeschäft", sagte Nora Seitz, Landesinnungsmeisterin für das Fleischerhandwerk.
Es hänge davon ab, ob der Kunde bereit sei, für eine fünf bis sechs Kilogramm schwere Gans 160 Euro zu bezahlen.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Sven Gleisberg