Ministerin Köpping zur FFP2-Maskenpflicht: Das ist nicht notwendig!
Dresden - Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (62, SPD) sieht derzeit keine Notwendigkeit für die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen im Freistaat.

"Viele Menschen greifen auch bereits jetzt von sich aus auf solche Masken zurück", sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch auf Anfrage.
Sie verwies darauf, dass ältere Menschen bereits vom Bund entsprechende Masken bekommen hätten, zudem gebe es eine weitere Lieferung.
"Natürlich empfehle ich gerade gefährdeten Gruppen, in Bus und Bahn und beim Einkaufen eine FFP2-Maske zu tragen. Aber zur generellen Verpflichtung machen werden wir es nicht", so Köpping.
Am Dienstag hatte Bayern eine FFP2-Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und für das Einkaufen beschlossen. Köpping hatte danach angekündigt, eine solche Regelung auch für Sachsen prüfen zu wollen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) hatte sich am Mittwoch zurückhaltend zu einer Maskenpflicht geäußert. Nur, wenn diese bezahlbar ist, wäre eine FFP2-Maskenpflicht vorstellbar (TAG24 berichtete).
Die Linke warnt: Viele können sich FFP2-Maske nicht leisten!

Die Linke hatte vor Benachteiligung von Teilen der Gesellschaft gewarnt, weil sich viele Menschen solche Masken nicht leisten könnten.
Diese "würden durch die Einführung der Tragepflicht diskriminiert", sagte Linke-Abgeordnete Susanne Schaper (42) am Mittwoch. "Wie sollen Menschen mit geringem Einkommen die etwa vier Euro pro Maske stemmen, zumal häufiges Wechseln nötig ist, wenn die Maske ihre Schutzwirkung behalten soll?", fragte sie.
Eine FFP2-Maskenpflicht beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen sei daher nur realistisch, wenn die Masken kostenlos abgegeben werden, sagte Schaper.
Die Linke begrüßte prinzipiell die Regelung für Pflegeheime, forderte die Regierung jedoch dazu auf, die Masken kostenlos und in ausreichender Stückzahl für den Besuch von Angehörigen zur Verfügung zu stellen.
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