Nach Brandanschlag auf geplante Flüchtlings-Unterkunft in Bautzen: So geht es jetzt weiter

"Die 30 Personen bleiben erst mal in der Notunterkunft der Landesdirektion Sachsen", sagte eine Sprecherin des Landratsamtes in Bautzen am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Wo die Menschen zukünftig leben sollen, entscheide die Landesdirektion. Dabei richte sich die Entscheidung nach den Kapazitäten der einzelnen Landkreise.
Solange die durch den Anschlag entstandenen Schäden nicht behoben sind, könnten keine Menschen in das "Spreehotel" am Rande der Stadt einziehen, erklärte die Sprecherin. Für die Beseitigung der Schäden sei der Besitzer des Gebäudes zuständig.
"Es ist also nicht klar, ob die Menschen dann doch zu uns nach Bautzen kommen", sagte sie. Die Geflüchteten sollten in dieser Woche in das Heim einziehen.
Keine neuen Erkenntnisse zur Tat

In einer anderen Unterkunft in der Innenstadt von Bautzen würden demnach bislang 88 Flüchtlinge unterschiedlichster Herkunft untergebracht.
Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) gibt es auch eine Woche nach dem Anschlag keine neuen Erkenntnisse zu der Tat. Die Ermittler seien auf Zeuginnen und Zeugen angewiesen, die am Tag der Tat oder zuvor Auffälligkeiten beobachtet haben, sagte ein LKA-Sprecher. Zur bisherigen Anzahl der Hinweise machte der Sprecher keine Angaben.
Am vergangenen Freitag hatten Unbekannte Fensterscheiben des ehemaligen Hotels eingeworfen und dort Feuer gelegt. Zu dem Zeitpunkt hatten sich mehrere Menschen in dem Gebäude aufgehalten, sie blieben aber unverletzt.
Nach der Tat hatte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum die Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung aufgenommen.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa