Rinderseuche ausgebrochen: Mehrere Betriebe im Vogtland betroffen
Plauen - Im Vogtland ist die Rinderseuche ausgebrochen. "In mehreren Betrieben gibt es derzeit erhöhte Verluste bei Rindern. Das Geschehen ist dramatisch. Die Rinder verenden nach Auftreten der Symptome in kürzester Zeit", teilte das Landratsamt in Plauen am Montag mit.

Für den Menschen sei die Erkrankung - auch Pasteurellose genannt - ungefährlich. Sie sei in Deutschland weder anzeige- noch meldepflichtig. Es erkranken überwiegend Rinder unter zwei Jahren. Wie viele Tiere der Seuche bereits zum Opfer fielen, blieb unklar.
Nach Angaben des Landratsamtes zeigen betroffene Tiere eine plötzliche Niedergeschlagenheit, Bewegungs- und Fressunlust sowie hohes Fieber und starkes Speicheln.
Blutiger Durchfall, blutiger Nasenausfluss, Unterhautödeme, Husten und Atemnot könnten hinzukommen und würden meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden zum Tod führen.
An einem Impfstoff wird bereits gearbeitet
Die Rinder der vogtländischen Betriebe hätten zum Zeitpunkt der Infektion auf der Weide gestanden. Man nehme an, dass die Erkrankung durch Stechinsekten verbreitet werden kann, hieß es.
Insekten seien zwecks Nachweises des Erregers an die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen eingeschickt worden. Tierhalter sollten sich bei Verlusten zwingend beim Landratsamt melden. Die Herstellung eines spezifischen Impfstoffes laufe bereits.
Laut Landratsamt war im November 2021 bereits eine Jungrinderherde eines vogtländischen Milchviehbetriebs von erheblichen Verlusten betroffen. Dem aktuellen Geschehen seien Ausbrüche im westlichen Erzgebirgskreis vorausgegangen. Charakteristisch für die Seuche seien einzelne Ausbrüche mit regional beschränktem Charakter.
Empfängliche Tierarten seien auch Schafe, Ziegen, Büffel, Zebus, Bisons, Schweine sowie einige Wildarten.
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