Neue Behörde im Anmarsch: Bund will Lieferketten in Sachsen kontrollieren

Borna - Der Strukturwandel zum Kohleausstieg beschert Sachsen eine weitere Bundesbehörde. In der Bergarbeiterstadt Borna (Leipziger Land) wird künftig das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Außenstelle haben.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bekommt nach der Außenstelle in Weißwasser eine weitere in Borna.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bekommt nach der Außenstelle in Weißwasser eine weitere in Borna.  © Andreas Arnold/dpa

Im Zuge des Kohleausstiegs hatte die Bundesregierung zugesagt, 5000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2029 in den strukturschwachen Regionen zu schaffen. Zur Umsetzung dieses Versprechens gehört auch die Erweiterung des im hessischen Eschborn sitzenden BAFA.

Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag informierte, soll die Behörde ab Januar 2023 zwei Außenstellen bekommen - eine im sächsischen Borna und eine in Merseburg (Sachsen-Anhalt).

Deren originäre Aufgabe soll die Überwachung des neuen Sorgfaltspflichtgesetzes werden. Dieses verpflichtet große Unternehmen ab dem 1. Januar 2023 zur Einhaltung von sozialen Standards in weltweiten Lieferketten.

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Es schreibt den Firmen etwa vor, keine Produkte aus Kinder- oder Zwangsarbeit mehr zu verwenden. Zudem müssen Belange des Umweltschutzes stärkere Beachtung finden.

Wie viele Jobs die BAFA-Außenstelle der Stadt Borna beschert, wird vom Bund bislang nicht öffentlich kommuniziert. Internen Planungen zufolge soll die Behörde hier mit zunächst rund 50 Mitarbeitern starten.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (63, CDU) hatte 2018 vor Bergleuten in Boxberg versprochen, dass neue Jobs in strukturschwache Kohle-Regionen kommen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (63, CDU) hatte 2018 vor Bergleuten in Boxberg versprochen, dass neue Jobs in strukturschwache Kohle-Regionen kommen.  © Monika Skolimowska/dpa
Der Tagebau Vereinigtes Schleenhain vor den Kühltürmen des Kraftwerks Lippendorf - viele der Bergleute hier kommen aus Borna.
Der Tagebau Vereinigtes Schleenhain vor den Kühltürmen des Kraftwerks Lippendorf - viele der Bergleute hier kommen aus Borna.  © Jan Woitas/dpa

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (63, CDU) bezeichnete die neuen Standorte gestern als "starkes Bekenntnis für das Mitteldeutsche Revier". Und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) sah darin "ein wichtiges Bekenntnis des Bundes an die hier lebenden Menschen".

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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