Neue Behörde im Anmarsch: Bund will Lieferketten in Sachsen kontrollieren
Borna - Der Strukturwandel zum Kohleausstieg beschert Sachsen eine weitere Bundesbehörde. In der Bergarbeiterstadt Borna (Leipziger Land) wird künftig das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Außenstelle haben.

Im Zuge des Kohleausstiegs hatte die Bundesregierung zugesagt, 5000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2029 in den strukturschwachen Regionen zu schaffen. Zur Umsetzung dieses Versprechens gehört auch die Erweiterung des im hessischen Eschborn sitzenden BAFA.
Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag informierte, soll die Behörde ab Januar 2023 zwei Außenstellen bekommen - eine im sächsischen Borna und eine in Merseburg (Sachsen-Anhalt).
Deren originäre Aufgabe soll die Überwachung des neuen Sorgfaltspflichtgesetzes werden. Dieses verpflichtet große Unternehmen ab dem 1. Januar 2023 zur Einhaltung von sozialen Standards in weltweiten Lieferketten.
Es schreibt den Firmen etwa vor, keine Produkte aus Kinder- oder Zwangsarbeit mehr zu verwenden. Zudem müssen Belange des Umweltschutzes stärkere Beachtung finden.
Wie viele Jobs die BAFA-Außenstelle der Stadt Borna beschert, wird vom Bund bislang nicht öffentlich kommuniziert. Internen Planungen zufolge soll die Behörde hier mit zunächst rund 50 Mitarbeitern starten.


Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (63, CDU) bezeichnete die neuen Standorte gestern als "starkes Bekenntnis für das Mitteldeutsche Revier". Und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) sah darin "ein wichtiges Bekenntnis des Bundes an die hier lebenden Menschen".
Titelfoto: Andreas Arnold/dpa