Pflegebedürftige immer häufiger auf Sozialhilfe angewiesen: "Es ist ein Skandal"

Leipzig - In Pflegeheimen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind immer mehr Bewohner auf Sozialhilfe angewiesen.

Im Osten Deutschlands beziehen immer mehr Leute Sozialhilfe.
Im Osten Deutschlands beziehen immer mehr Leute Sozialhilfe.  © Christoph Schmidt/dpa

Während im Jahr 2020 in Sachsen noch 13.830 Bewohner Hilfen zur Pflege bekamen, waren es 2021 bereits 14.990 – das ist ein Plus von 1060. Auch in Thüringen (um 230 auf 8315) und Sachsen-Anhalt (um 380 auf 8910) ist die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Pflegeheimen gestiegen.

Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

Hintergrund ist, dass die Kosten in den Heimen stetig steigen und sich damit auch die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner und deren Angehörige erhöhen. Nach Angaben der Linksfraktion ist beispielsweise jeder Vierte in Sachsen-Anhalt ein Sozialfall.

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"Das Pflegeheim wird immer mehr zur Armutsfalle", sagte der Leipziger Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann (45) der "Leipziger Volkszeitung".

"Es ist ein Skandal, wie die Bundesregierung mit unserer ältesten Generation umgeht."

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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