Polizei in Sachsen geht Straftätern mit "Super-Recognisern" auf die Spur
Chemnitz - Die Polizei in Sachsen setzt im Kampf gegen Kriminelle auf besondere Fähigkeiten sogenannter Super-Recogniser.
Das sind Menschen, die sich Gesichter überdurchschnittlich stark einprägen und sie wiedererkennen, auch wenn sich die Person äußerlich verändert hat.
In einem Pilotprojekt der Polizeidirektion Chemnitz hätten sich mehr als 800 Polizisten einem wissenschaftlichen Test der Universität Greenwich unterzogen, bei 23 wurden diese besonderen Fähigkeiten nachgewiesen.
Seit Jahresbeginn wird dies zur Aufklärung von Straftaten eingesetzt, informierte die Polizeidirektion am Donnerstag. Dazu arbeiten zwei Chemnitzer Polizisten im Hauptamt als Wiedererkenner, die anderen werden bei Bedarf herangezogen.
Die Spezialisten hätten etwa die Soko "Hauptallee" in Dresden unterstützt, um auf vielen Stunden Videomaterial Gewalttäter der Ausschreitungen rund um das Fußballspiel von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München im Mai 2021 ausfindig zu machen - mit Erfolg, wie Soko-Leiter Enrico Lange sagte.
Das Projekt zu den Wiedererkennern läuft zunächst bis Jahresende, dann müsse das Innenministerium entscheiden, wie es damit weiter gehe, hieß es. Lange sprach sich aufgrund der bisherigen Erfahrungen dafür aus, solche Spezialisten auch in anderen Polizeidirektionen zu etablieren.
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