Qualifiziert, gebildet, motiviert: Deshalb sind Ukrainer eine Chance für Sachsen

Dresden - Seit mehr als zwei Monaten tobt der Krieg in der Ukraine. Immer mehr Flüchtlinge kommen ins Land, gehen an sächsische Schulen und Universitäten (TAG24 berichtete). Indes sucht das sächsische Handwerk händeringend nach Fachkräften.

Natalja Bock (47) vom Ukrainischen Kooperationszentrum hat viele Fachkräfte unter ihren Schützlingen.
Natalja Bock (47) vom Ukrainischen Kooperationszentrum hat viele Fachkräfte unter ihren Schützlingen.  © Steffen Füssel

Erst jüngst verabschiedete der Städte- und Gemeindetag des Freistaats eine entsprechende Erklärung. Könnten die Ukrainer ein Teil der Lösung sein?

Aus dem Sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) heißt es auf TAG24-Anfrage: "Viele Geflüchtete rechnen noch immer damit, schnell wieder zurück in ihre Heimat zu können."

Doch die Agentur für Arbeit und sogenannte Arbeitsmarkt-Mentoren aus dem Ressort von Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) begleiten die Flüchtlinge mit Beratungen auf dem Weg in die Erwerbstätigkeit.

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Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit Sitz in Nürnberg attestiert den ukrainischen Flüchtlingen ein hohes Qualifikations- und Bildungsniveau. Zudem würden Beobachtungen der vergangenen Jahre zeigen, dass Ukrainer zügig die deutsche Sprache lernen.

"Dieser Ehrgeiz zeigt sich auch in unserer täglichen Arbeit", bestätigt Natalja Bock (47). Sie leitet das Ukrainische Kooperationszentrum Dresden, hat täglich mit Geflüchteten aus dem Land zu tun.

Zahlreiche Ukrainer in Sachsen arbeiten als Spezialisten und Techniker.
Zahlreiche Ukrainer in Sachsen arbeiten als Spezialisten und Techniker.  © Waltraud Grubitzsch/dpa

Derzeit arbeiten rund 4300 ukrainische Beschäftigte in Mitteldeutschland, jeder Zweite davon in Sachsen.

Fast 50 Prozent der Beschäftigten arbeiten auf Fachkräfteniveau, verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Ein Drittel der Mitarbeiter hat sogar Spezialisten- oder Expertenniveau, ist also Techniker, Meister oder Akademiker.

Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa

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