Sachsens Schlossherren drehen die Heizung runter - oder sogar ab

Sachsen - Pulli und Pelzmantel statt Ballkleid für Aschenbrödel. Wegen der hohen Energiepreise müssen in Sachsens 800 Schlössern und Burgen die Heizungen runter - oder sogar ganz abgedreht werden.

Schloss Proschwitz bei Meißen: Hier sollen einzelne Räume für Besucher hochgeheizt werden.
Schloss Proschwitz bei Meißen: Hier sollen einzelne Räume für Besucher hochgeheizt werden.  © Thomas Türpe

So auch im Schloss Proschwitz, seit 1990 im Besitz der Adelsfamilie Lippe.

Das neubarocke Domizil ist ein beliebter Ort für Konzerte, Veranstaltungen und private Feiern. "Es wird ganz genau geschaut, welche Räume genutzt werden", sagt Hausherrin Alexandra zur Lippe (58) angesichts des steigenden Preisniveaus.

Die gebürtige Hessin wohnt zusammen mit Ehemann und Winzer Georg Prinz zur Lippe (65) in Sachsens ältestem privaten Weingut. Beide versuchen, die Räume frostfrei zu halten: "Die Krux ist, wenn die Wärme einmal raus ist, braucht es große Anstrengungen, das Haus auf einem Level zu halten."

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Auch im Schloss Kuckuckstein über dem beschaulichen Liebstein (Osterzgebirge) hat der Eigentümer mit der Kälte zu kämpfen. "Geheizt wird elektrisch und nur sporadisch für Veranstaltungen", erklärt Jens Höhnel (57) sein Vorgehen für die Wintermonate.

Auf Schloss Kuckuckstein in Liebstadt (Osterzgebirge) wird es diesen Winter wohl ziemlich kalt.
Auf Schloss Kuckuckstein in Liebstadt (Osterzgebirge) wird es diesen Winter wohl ziemlich kalt.  © Norbert Neumann

Ganz unproblematisch ist das Auskühlen der Schlösser nicht. Das Landesamt für Denkmalpflege befürchtet Kälteschäden bei Zimmern mit sensibler Ausstattung, etwa Wandmalereien und Mobiliar. Hier brauche es im Einzelfall Lösungen für eine konstante Raumtemperatur.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann / Thomas Türpe

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