Sie sehen Hausmiezen zum Verwechseln ähnlich: Wildkatzen-Babys bitte nicht mitnehmen!
Sachsen - Frühlingszeit ist Jungtierzeit! Doch Achtung: Nicht nur Hauskatzen bringen jetzt Jungen zur Welt, sondern auch Wildkatzen im Wald. Und regelmäßig werden die kleinen Kätzchen verwechselt - mit schlimmen Folgen.

Im Mai unternehmen junge Wildkatzen erste Ausflüge aus ihren Verstecken zum Erkunden und Spielen. Auch in Holzstapeln am Wegesrand können sich Wildkatzen-Junge verstecken.
Problem: Wohlmeinende Spaziergänger nehmen sie mit, weil sie diese für verlassene Hauskatzenjungen halten, warnt der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Sachsen. "Sie sind oft alleine, aber nicht verlassen", sagt Almut Gaisbauer (33), BUND-Projektleiterin des Rettungsnetzes Wildkatze.
"Das Muttertier jagt Mäuse und kommt bald zurück." Darum sollten Wanderer und Co. die grau getigerten Kätzchen im Wald lassen und sich zügig entfernen! Dann sei die Chance am höchsten, dass die Mutterkatze zurückkehrt - und nicht irritiert werde, so Gaisbauer.
Wer sich nicht sicher ist, ob die Tiere tatsächlich in Not sind, sollte später noch mal nach ihnen schauen oder Naturschutzbehörde oder BUND kontaktieren.
Anders als Hauskatzen stehen Europäische Wildkatzen unter Schutz und können nicht gezähmt werden. Die Haltung ist verboten und nur in speziellen Auffangstationen erlaubt. Landen Wildkatzen in Privathaushalten oder Tierheimen, erleiden sie oft schwere Verhaltensstörungen oder sogar den Tod.


Erkennen könnt Ihr erwachsene Wildkatzen an ihrem sehr buschigen Schwanz mit klar abgesetzten dunklen Ringen. Oft wirken sie etwas größer und massiger als Hauskatzen. Beim Nachwuchs ist die Unterscheidung schwieriger. Auffällig ist aber ihr Verhalten: Wildkatzen sind ausgesprochen scheu, wild und heimlich.
Titelfoto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert