Stoppt den Flächenfraß! So lautet das Rettungsprogramm für Sachsens Natur

Dresden - Sachsen will seine bedrohten Tiere und Pflanzen retten, denn sie fallen zunehmend dem Flächenfraß zum Opfer. Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne) stellte am gestrigen Dienstag das neue Programm "Sachsens Biologische Vielfalt 2030" vor.

Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne) präsentierte am gestrigen Dienstag das Maßnahmen-Paket.
Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne) präsentierte am gestrigen Dienstag das Maßnahmen-Paket.  © Bildmontage: Sebastian Schultz & dpa/Gareth Fuller

"Wir wollen bis 2030 eine Trendwende hinbekommen", sagte der Umweltminister. "Die abnehmende Zahl von Insekten etwa bedroht die Erträge in der Landwirtschaft."

Zu den gefährdeten Tieren zählt auch beispielsweise das Rebhuhn, laut NABU Sachsen ist der Bestand um 90 Prozent eingebrochen. Der Feldhamster ist im Freistaat sogar vom Aussterben bedroht.

Bei den in Sachsen einheimischen Pflanzen gelten laut Landesamt für Umwelt schon 49 Prozent als gefährdet und acht Prozent als ausgestorben.

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Zu den besonders gefährdeten Arten gehören Ackerunkräuter wie der Lämmersalat.

"Hauptursache des Sterbens ist der Verlust von Lebensräumen", so Minister Günther. Die Häuser, Firmen und Straßen des Freistaats wachsen ihm zufolge um rund 4,5 Hektar pro Tag. "Wir haben das Ziel, den Flächenverbrauch auf etwa zwei Hektar pro Tag zu reduzieren."

Der Feldhamster ist fast vollständig aus dem Freistaat verschwunden.
Der Feldhamster ist fast vollständig aus dem Freistaat verschwunden.  © dpa/Uwe Anspach

Mehr Schutzgebiete sollen geschaffen werden!

Im Tierpark Chemnitz sind Rebhühner noch zu finden. In freier Wildbahn kaum noch.
Im Tierpark Chemnitz sind Rebhühner noch zu finden. In freier Wildbahn kaum noch.  © Stadt Chemnitz/Jan Klösters

Der Freistaat will außerdem mehr Schutzgebiete schaffen, wie es sie beispielsweise schon in der Königsbrücker Heide gibt.

Der Blick richtet sich dabei auf frühere Bergbau-Landschaften.

"Wir suchen dort gerade nach Flächen für größere Prozessschutz-Gebiete, wo die Natur sich selbst überlassen bleibt", sagt Günther.

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Das neue Programm dient als Dach vieler verschiedener Förderprogramme. Deshalb lässt sich laut Umweltministerium noch nicht beziffern, wie viel die Umsetzung kosten wird.

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Schultz & dpa/Gareth Fuller

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