Trotz Brandanschlag: Landratsamt hält an Unterbringungs-Plänen fest

Bautzen - Trotz des Brandanschlages auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Bautzen hält das Landratsamt an den Plänen zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine in einem ehemaligen Hotel fest.

Die Polizei möchte das an einem Stausee gelegene Haus in Bautzen noch stärker bewachen.
Die Polizei möchte das an einem Stausee gelegene Haus in Bautzen noch stärker bewachen.  © DPA / Sebastian Kahnert

Es sei davon auszugehen, dass die durch das Feuer entstandenen Schäden behoben werden können, so dass eine Teilbelegung der Unterkunft denkbar ist, teilte das Amt nach einer außerordentlichen Sitzung des Kreistages am Montagabend mit.

In das ehemalige "Spreehotel" am Rande der Stadt sollten in der ersten Novemberwoche zunächst 30 Geflüchtete einziehen.

Bislang sei jedoch unklar, wann die Unterkunft wieder in Betrieb genommen werden kann, hieß es in der Mitteilung.

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Laut einer Sprecherin des Landratsamtes befinden sich die Familien, die in diesen Tagen nach Bautzen kommen sollten, in der Notunterkunft der Landesdirektion Sachsen. Insgesamt sollten bis zu 200 Menschen in der Unterkunft untergebracht werden.

Zukünftig werde die Polizei das an einem Stausee gelegene Haus noch stärker bewachen als bisher, hieß es weiter. Zudem würden weitere Sicherheitsauflagen mit der Polizei und dem Landeskriminalamt abgestimmt und umgesetzt. Die Höhe des durch den Anschlag entstandenen Sachschadens werde noch ermittelt erklärte das Landratsamt.

In einer anderen Unterkunft in der Innenstadt von Bautzen werden dem Landratsamt zufolge bislang 88 Flüchtlinge unterschiedlichster Herkunft untergebracht. Insgesamt habe der Landkreis 3700 Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen. Bereits zwischen 2014 und 2017 waren Asylbewerberinnen und -bewerber im ehemaligen "Spreehotel" untergekommen.

Am 28. Oktober hatten Unbekannte Fensterscheiben des Gebäudes eingeworfen und dort Feuer gelegt. Zu dem Zeitpunkt hatten sich dort mehrere Menschen aufgehalten, sie blieben aber unverletzt. Nach der Tat hatte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum die Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung aufgenommen.

Titelfoto: DPA / Sebastian Kahnert

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