Wegen der Schweinepest: AfD macht Jagd auf Herrn Fuchs und Frau Elster
Bautzen - Knallen Jäger demnächst auch Herrn Fuchs und Frau Elster gezielt ab? Wenn es nach der AfD im Kreis Bautzen geht, sollen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) verstärkt nicht nur Wildschweine gejagt werden, sondern auch große Beutegreifer und Raubvögel.

Laut einem Eilantrag an den Kreistag soll der Tierseuchenkrisenplan dahingehend geändert werden. Dabei sollen Füchse, Wölfe und Rabenvögel - wozu auch Elstern gehören - prioritär behandelt werden.
AfD-Fraktionschef Henry Nitzsche (62) verweist auf die ASP-Ausbreitungsdynamik im Kreis Bautzen: "Die Existenz der Zuchtbetriebe mit insgesamt 80.000 Schweinen ist mehr als bedroht. Deshalb müssen alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Seuche zu stoppen."
Die AfD stützt sich dabei auf die These, dass andere Fleisch- und Aasfresser die ASP verbreiten. Das für die Bekämpfung federführende Friedrich-Löffler-Institut erklärt allerdings, dass diese das Virus nicht ausscheiden.
Untersuchungen ergaben, dass Aasfresser auch das Fleisch nicht verbreiten. Hier wird eher die positive Rolle bei der Beseitigung der Wildschwein-Kadaver betrachtet.
Landrat Michael Harig (60, CDU) monierte, dass dies der Kreis nicht allein entscheiden könne. Der AfD-Antrag wurde in den Ausschuss übertragen, der einen entsprechenden Appell an die Staatsregierung formulieren soll.


Denkbar ist, dass somit durch die Hintertür die Bejagung des Wolfes forciert werden soll - dieses Interesse teilt der Landrat mit der AfD.
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