Weil sie nicht abtreiben wollte? 28-Jähriger soll Frau auf Zuggleise gestoßen haben

Pirna (Sachsen) - Dramatische Szenen am Bahnsteig. Weil sich Iman A. (28) weigerte, ihr Baby abzutreiben, soll Ehemann Wais A. (25) sie ins Gleisbett in Pirna gestoßen haben. 

Wais S. (25) ist derzeit in U-Haft, kam in Hand- und Fußfesseln zum Prozess.
Wais S. (25) ist derzeit in U-Haft, kam in Hand- und Fußfesseln zum Prozess.  © Peter Schulze

Deshalb und wegen anderer Taten seiner Frau gegenüber muss sich der Syrer nun am Amtsgericht Pirna verantworten.

Wais A. wurde in Hand- und Fußfesseln in den Saal gebracht. Denn als er im August verhaftet wurde, war er kaum zu bändigen. 

Einst waren er und Iman nach islamischen Recht verheiratet. 

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"Er wollte immer ein Kind", so Geologie-Studentin Iman, die bereits aus einer früheren Beziehung zwei kleine Kinder hat. "Aber als ich dann schwanger war, wollte er das Kind plötzlich nicht mehr." 

Im August wollte Iman zur Frauenärztin fahren, hatte ihre Kleinen dabei. "Er kam auf den Bahnsteig und rief, er kommt mit, weil er sichergehen will, dass ich abtreibe. Aber das wollte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht." 

Angeklagter bedrohte seine Frau weiterhin

Vor Wut habe Wais die Frau ins Gleisbett geschubst, sich die Kinder gegriffen und getönt, sie bekomme sie erst zurück, wenn sie die Schwangerschaft habe abbrechen lassen.

Nach mehreren Telefonaten mit seiner Familie brachte der Syrer die Kinder zu ihrer Mutter zurück. Allerdings bedrohte er Iman da mit einem Messer. Einen Tag später war die Frau mit ihren Kindern und einer Freundin im Auto unterwegs.

Laut Anklage sprang Wais auf die Kühlerhaube, randalierte und brülle, Iman und die Kinder mögen aussteigen, sonst bringe er alle um. Seither sitzt er in U-Haft. Im Gericht schwieg er zu den Vorwürfen.

Iman hat inzwischen die Schwangerschaft tatsächlich abgebrochen. Ihrer Meinung nach ist ihre "Ehe" inzwischen geschieden. Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze

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