1. Mai in Zwickau: Konzert und Party gegen Aufmarsch von Neonazis geplant

Zwickau - Mit einem Courage-Konzert sowie Kundgebungen und Mitmach-Aktionen wollen Initiativen in Zwickau einem Aufmarsch von Rechtsextremen am 1. Mai entgegentreten. Eine kleine Minderheit versuche erneut, diesen Tag für eigene Zwecke und ihre NS-Ideologie zu nutzen, sagte Mitorganisatorin Claudia Drescher am Montag. Dem werde das Bündnis aus Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Kunst und Kultur, Kirche, Sport und Wirtschaft ein buntes Treiben entgegensetzen und für eine weltoffene Stadt eintreten.

Neonazis, wie etwa Anhänger der rechtsextremen Splitterpartei III. Weg, wollen am 1. Mai in Zwickau aufmarschieren. Verschiedene Initiativen wollen sich dem entgegenstellen (Archivbild).
Neonazis, wie etwa Anhänger der rechtsextremen Splitterpartei III. Weg, wollen am 1. Mai in Zwickau aufmarschieren. Verschiedene Initiativen wollen sich dem entgegenstellen (Archivbild).  © Jan Woitas/dpa

Dazu ist am Vorabend des Maifeiertages ein Konzert auf dem Hauptmarkt mit der Gruppe "Keimzeit" geplant. Im Anschluss laden Kneipen zum weiteren Feiern bei Musik und Getränken ein.

Am 1. Mai selbst organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine Kundgebung auf dem Hauptmarkt. Dazu gibt es Mitmach-Stände, Diskussionsrunden zu aktuellen Themen und Live-Musik.

Weitere Programmpunkte sind andernorts in der Stadt geplant. Außerdem wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Für jeden Teilnehmer der Neonazi-Demo werden fünf Euro an Projekte gespendet, die beim Ausstieg aus der rechten Szene helfen oder Opfer rechter Gewalt beraten.

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Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (44, parteilos) lobte das Engagement der verschiedenen Institutionen. Es gehe darum, selbst zu bestimmen, wie sich die Stadt präsentiert und welche Bilder von ihr ausgehen, sagte sie.

Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (44, parteilos) freut sich über das Engagement der verschiedenen Institutionen.
Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (44, parteilos) freut sich über das Engagement der verschiedenen Institutionen.  © Uwe Meinhold

Rechtsextreme wollen bundesweit mobilisieren

Derzeit mobilisiert die rechtsextreme Splitterpartei III. Weg bundesweit für einen Aufzug am 1. Mai in Zwickau. Schon in vergangenen Jahren hatte es am Maifeiertag in Südwestsachsen Aufmärsche von Rechtsextremen gegeben und war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.

Voriges Jahr hatte das örtliche Landratsamt alle Versammlungen zum
1. Mai in Zwickau wegen Sicherheitsbedenken und der Sorge vor einem "nicht beherrschbaren Corona-Infektionsgeschehen" untersagt. Daraufhin war der III. Weg nach Plauen ausgewichen.

Dort hatte das Oberverwaltungsgericht eine Demonstration mit maximal 25 Teilnehmern aus der Region für zulässig erklärt.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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