Eisbrocken auf Autos geworfen: Polizei jagt das Brücken-Phantom
Crimmitschau - Diese Fahrt wird Romanos Gkavzias (45) aus Crimmitschau so schnell nicht vergessen: "Ich fuhr mit meinem BMW auf der Heinrich-Heine-Straße unter der Fußgängerbrücke durch, als es einen lauten Schlag gab und meine Windschutzscheibe splitterte." Kinder hatten Eisbrocken von der Brücke geworfen.

Das erfuhr der bekannte Gastronom ("Sirtaki") aber erst später. "Ich bekam einen Riesenschreck und hielt an." Romanos Gkavzias rief einen Freund an, der den Hintergrund ahnte: "Bei ihm hatten Kinder oder Jugendliche schon zwei Abende zuvor Eisbrocken auf die Motorhaube seines Mercedes geworfen. Darum alarmierte ich die Polizei."
Was der Crimmitschauer nicht wusste: Es war sogar mindestens das dritte Geschoss von dieser Brücke an drei Tagen (TAG24 berichtete). Die Beamten stürmten auf die Fußgängerbrücke. Doch die Eis-Werfer waren bereits geflüchtet. Zurück ließen sie nur einen Vorrat an Wurfgeschossen am Geländer.
Angeblich waren die knallharten Eisbrocken bis zu 50 Zentimeter groß.
Bei dem Gedanken jagt es Ehefrau Anastasia Gkavzias (40) einen Schauder über den Rücken: "Ich hatte nachträglich Todesangst. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn mein Mann wie sonst unseren kleinen Toyota benutzt hätte."
So blieb es beim Sachschaden von 1000 Euro. Die Kripo ermittelt mit Nachdruck nach den Eis-Werfern.



Polizeisprecherin Ulrike Heinrich (26): "Solche Würfe sind kein Scherz. Bei solchen Aktionen sind in der Vergangenheit schon Menschen gestorben." Natürlich behält die Polizei die Fußgängerbrücke in Crimmitschau derzeit besonders im Auge.
Titelfoto: Sven Gleisberg