Zwickau - Manche klauen Handys, andere lieber die Unterwäsche der Nachbarin. Der Sammel-Wahn von Eric W. (32) ging so weit, dass er sogar das Türschloss austauschte, um weiter an Kleidungsstücke zu gelangen. Irgendwann flogen die nächtlichen Ausflüge in die Nachbarswohnung auf. Am Donnerstag musste sich der Wäsche-Dieb vor dem Amtsgericht Zwickau erklären.

Mit der Erklärung tat sich der Angeklagte schwer. "Wieso haben Sie das getan?", wollte Richter Stefan Noback (65) wissen. Kopfschütteln. Bei der betroffenen Mutter (31) lebte er mal zur Untermiete. Zum Wäsche-Dieb wurde er aber erst, als er mit seiner Familie ein eigenes Haus bezogen hatte.

Konkret geht es um zwölf Handlungen, darunter mehrere Wohnungseinbrüche. Mitgenommen hat W. im Zeitraum von drei Jahren rund 60 Slips, BHs, T-Shirts und Hosen. Schaden: 700 Euro.

"Ich habe es anfangs nicht gemerkt und nicht weiter nachgedacht, als mal ein Teil fehlte. Erst bei der Hose wurde ich stutzig", sagte die Mutter. Eric W. gelangte über die Garage in die Waschküche und tauschte später sogar den Schließzylinder aus.

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Erst eine installierte Kamera überführte den Wäsche-Dieb. Mittlerweile hat sich der Qualitätsprüfer aus dem Raum Zwickau einer Therapie unterzogen und mehr als 7500 Euro als Täter-Opfer-Ausgleich gezahlt. Dennoch gab's vom Richter ein Jahr und acht Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung (zwei Jahre).

"Das war kein Vergehen, sondern mit dem Wohnungseinbruchsdiebstahl ein Verbrechen, das der Gesetzgeber inzwischen härter bestraft", so Noback. Noch heute leide die Betroffene stark unter den Einbrüchen.