Hausbesuch in der "Häschenschule": Hier entstand in Kirchberg der Kinderbuchklassiker

Kirchberg - Wer kennt nicht das Buch "Die Häschenschule"? Unzählige ehemalige Grundschüler können sich noch daran erinnern, wie Hasengretchen und Hasenhans ihren ersten Schultag an der Hasenschule verbrachten. Autor Albert Sixtus (1892-1960) schrieb das Buch vor 100 Jahren während seines Aufenthalts in Kirchberg (Landkreis Zwickau). TAG24 begab sich Spurensuche.

Anja Roocke (47) an der Gedenktafel des ehemaligen Wohnhauses von Albert Sixtus in Kirchberg.
Anja Roocke (47) an der Gedenktafel des ehemaligen Wohnhauses von Albert Sixtus in Kirchberg.  © Uwe Meinhold

Albert Sixtus lebte von 1915 bis 1925 in Kirchberg, wo er als Lehrer angestellt war. Wie allgegenwärtig Sixtus in Kirchberg ist, sieht man jedes Jahr am ersten Schultag.

"Alle Schüler bekommen jedes Jahr zur Einschulung das Buch 'Die Häschenschule' geschenkt, das von der Bürgermeisterin übergeben wird", sagt Heike Schubert (55), Direktorin der Ernst-Schneller-Grundschule.

Anja Roocke (47), der die Kirchberger Kulturinsel gehört, sagt: "An genau dieser Schule unterrichtete übrigens Albert Sixtus, als er in Kirchberg gelebt hatte".

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Am 30. April 1922 soll er den Kinderbuch-Klassiker an einem Tag heruntergeschrieben haben.

In seiner Kirchberger Zeit (1915-1925) lehrte Albert Sixtus an der Ernst-Schneller-Grundschule. 1922 schrieb er "Die Häschenschule". Zwei Jahre später wurde das Buch veröffentlicht.
In seiner Kirchberger Zeit (1915-1925) lehrte Albert Sixtus an der Ernst-Schneller-Grundschule. 1922 schrieb er "Die Häschenschule". Zwei Jahre später wurde das Buch veröffentlicht.  © Uwe Meinhold

Albert Sixtus schrieb nicht nur diesen Kinderbuchklassiker

Albert Sixtus (1892-1960) schrieb als Autor eine Vielzahl an Büchern. Seine "Häschenschule" ist das mit Abstand berühmteste.
Albert Sixtus (1892-1960) schrieb als Autor eine Vielzahl an Büchern. Seine "Häschenschule" ist das mit Abstand berühmteste.  © Uwe Meinhold/Archiv

Anja Roocke war es auch, die sich mit anderen Kirchbergern dafür eingesetzt hatte, dass die Stadt 2012 die "weltweit einzige Albert-Sixtus-Straße" erhielt. Des Weiteren wurde auf Anja Roockes Betreiben 2014 eine Gedenktafel an Albert Sixtus' ehemaligem Haus angebracht.

Noch unbekannter ist, dass der Autor neben seiner "Häschenschule" ein breites literarisches Werk hinterlassen hat. Ulrich Knebel (62), der Großneffe von Albert Sixtus und Betreiber des Albert-Sixtus-Archives: "Man bedenke, dass er sehr viele Bilderbücher und Jugendromane herausgegeben hat".

Alleine in Albert Sixtus' Kirchberger Zeit erschienen zwölf Bücher: zwei Jugendromane, drei Märchenbücher und sieben Bilderbücher. Außerdem fügt Ulrich Knebel hinzu, dass Albert Sixtus "ein hochgelobter Lehrer war, zuerst für normale Kinder, später für Hilfsschüler".

Ayden (7, l.), Maxi (7) und Grundschulleiterin Heike Schubert (55, h.) blättern in Albert Sixtus' "Die Häschenschule".
Ayden (7, l.), Maxi (7) und Grundschulleiterin Heike Schubert (55, h.) blättern in Albert Sixtus' "Die Häschenschule".  © Uwe Meinhold
Jedes Jahr bekommen Erstklässler an der Ernst-Schneller-Schule in Kirchberg das Buch zur Einschulung geschenkt.
Jedes Jahr bekommen Erstklässler an der Ernst-Schneller-Schule in Kirchberg das Buch zur Einschulung geschenkt.  © Uwe Meinhold

Eine Übersicht über Albert Sixtus' Werke und Leben findet Ihr unter: http://www.albert-sixtus.de/

Titelfoto: Uwe Meinhold/Archiv

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