Nach Anfeindungen gegen Zwickauer Kunstverein: Oberbürgermeisterin sagt Neonazis den Kampf an
Zwickau - Rechtsextreme Hetze setzt einem Zwickauer Kunstverein seit Monaten zu. Nun will Oberbürgermeisterin Constance Arndt (44, Bürger für Zwickau) den Kampf gegen den Extremismus verstärken.

Der Zwickauer Kunstverein "Freunde aktueller Kunst" und dessen Leiter Klaus Fischer berichten immer wieder von Anfeindungen und Angriffen aus Neonazi-Kreisen. Das sorgt sachsenweit für Aufsehen - 60 Kulturschaffende aus dem Freistaat haben sich hinter den Verein gestellt.
In einem offenen Brief forderten sie die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt auf, sich klar zu positionieren. In ihrem Brief schildern sie eine dramatische Lage: "Regelmäßig kommt es zu lautstarken und aggressiven Personenansammlungen, verbalen und physischen Attacken vor dem Kunstverein, die sich gegen das Programm des Kunstvereins, die ausgestellten Künstler:innen und ganz direkt auch die Person des Leiters richten."
Die Antwort der Oberbürgermeisterin kam postwendend: Angesichts der Bedrohung des Kunstvereins wolle sie eine Arbeitsgemeinschaft zur Extremismus-Prävention ins Leben rufen. "Diese dient einerseits dem regelmäßigen Austausch untereinander, andererseits sollen Strategien und Maßnahmen (weiter-)entwickelt werden."

Constance Arndt stellte aber auch klar, dass sie sich schon in der Vergangenheit stets eindeutig positioniert habe: Erst im Sommer war sie gegen Wahlplakate der rechtsextremen Splitterpartei "Der III. Weg" vorgegangen, die mit dem Slogan "Hängt die Grünen!" in Zwickau warben.
Titelfoto: Ralph Koehler/Propicture