Wie kommen über 80-Jährige zum Impfzentrum? Limbach-Oberfrohna hat eine Idee
Limbach-Oberfrohna - Seit Anfang Januar können sich in Sachsen über 80-Jährige gegen Corona impfen lassen. Doch da das Impfzentrum nicht immer unmittelbar in der Nachbarschaft ist, stellt der Weg für viele Rentner ein Hindernis dar. Die Stadt Limbach-Oberfrohna weiß um dieses Problem und hat nun die passende Lösung gefunden.

Sogenannte "Impf-Shuttles" sollen die über 80-Jährigen zum nahegelegenen Impfzentrum bringen - organisiert von der Limbacher Stadtverwaltung. Dafür stünden eigene städtische Fahrzeuge, Autos des DRK und weitere Fahrdienstleister aus Limbach-Oberfrohna zur Verfügung.
"Wir werden die Termine mit dem Impfzentrum koordinieren, die Impfgrundlagen bei den Interessenten telefonisch abfragen und die Fragebögen gemeinsam vorbereiten", schrieb Limbachs Oberbürgermeister Jesko Vogel (46, Freie Wähler) auf Facebook.
Das Konzept scheint gut anzukommen. Vogel wurde bereits von mehreren Bürgermeistern aus der Region, unter anderem aus Aue, Flöha und Hohenstein-Ernstthal, nach dem Fahrdienst-Konzept befragt. Offenbar planen nun auch andere Städte einen derartigen Shuttle-Service.
Anmeldungen zum Fahrtangebot sind unter 03722/78115 oder per Mail (impfen@limbach-oberfrohna.de) möglich.

OB Vogel wirbt für Corona-Impfung: "Sehe Chance, das Leben wieder in halbwegs normale Bahnen zu lenken"

Neben dem Shuttle-Service will sich Limbachs OB zusätzlich für eine dezentrale Impflösung vor Ort einsetzten. "Das kann über eine Außenstelle in Limbach-Oberfrohna geschehen oder/und über das Impfen beim Hausarzt."
Für diese dezentrale Lösung habe der 46-Jährige bereits beim Landesministerium geworben. Gespräche und eine Entscheidung sollen in den nächsten Wochen folgen.
Corona-Impfungen hält Vogel, der im Dezember selbst an Corona erkrankte (TAG24 berichtete), für ein wirksames Mittel, um die Pandemie zu beenden: "Auch wenn viele (...) dem Impfen skeptisch gegenüber stehen, ich sehe es als große Chance, das Leben wieder in halbwegs normale Bahnen zu lenken und besonders die gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen."
Corona sei eine "heimtückische Krankheit, die ohne erkennbaren Grund zu sehr schweren Krankheitsverläufen führen kann."
Bis die unmittelbare Gefahr vorüber ist, erwartet Vogel weiterhin Rücksicht - vor allem gegenüber älteren Mitbürgern.
Titelfoto: 123rf/Robert Hoetink, Uwe Meinhold