Demo gegen verschwenderischen Luxus und soziale Ungerechtigkeit auf Sylt

Sylt - Demonstranten wollen am Samstag auf Sylt gegen verschwenderischen Luxus und soziale Ungerechtigkeit protestieren.

Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte. "Dieses Wochenende ist Sylt fällig", kündigte Ansgar Ridder von "Wer hat, der gibt" an. (Archivbild)
Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte. "Dieses Wochenende ist Sylt fällig", kündigte Ansgar Ridder von "Wer hat, der gibt" an. (Archivbild)  © Carsten Rehder/dpa

Angemeldet wurden nach Angaben des Kreises Nordfriesland zwei Veranstaltungen. Auf dem Rathausvorplatz soll es von 13 Uhr bis 21.30 Uhr Redebeiträge und Musik geben.

Erwartet werden zunächst etwa 30 und später am Abend bis zu 500 Teilnehmer. Außerdem soll es zwischen 12 Uhr und 17 Uhr einen Umzug von Westerland nach Kampen geben - rund 250 Teilnehmer werden erwartet.

Das Bündnis "Wer hat, der gibt" kündigte an, dass Demonstranten mit dem Neun-Euro-Ticket unter anderem aus Hamburg, Köln, Berlin, Bremen oder Münster anreisen würden, "um die Reichen in ihren Feriendomizilen zu stören".

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Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte. "Dieses Wochenende ist Sylt fällig", kündigte Ansgar Ridder von "Wer hat, der gibt" an.

"Die Reichen haben die Insel nicht gepachtet."

Sylter Bürgermeister kritisiert die Demonstration

Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos, 48)
Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos, 48)  © Lea Sarah Pischel/dpa

Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos, 48) reagierte auf Facebook mit dem Hinweis, dass die Insel mehr sei als der Urlaubsort von reichen Menschen und auch soziale Probleme habe. "Auf Sylt gibt es Obdachlosigkeit und Altersarmut", schrieb er am Mittwoch."

Es ist ein "Schlag ins Gesicht" für alle Sylter:innen, wenn hier nur von den Reichen auf Sylt geredet und übersehen wird, wie viele Sylter:innen hier „Normalos“ sind, sich Tag für Tag durch den bundesweit üblichen Altag kämpfen, ihre Familien durch harte Arbeit gut versorgen und ihnen eben nicht die „gebratenen Tauben“ zufliegen oder der Kaviar kilogrammweise in den Mund fällt."

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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